Ringtunnel in weiter Ferne

Giesing/Harlaching · Bezirksausschuss fordert Detailnachbesserungen

Für die Giesinger Abschnitte des Mittleren Rings wie hier im Bereich der Unterführung nahe der Chiemgaustraße forderte der BA nun diverse Entlastungen für die Anwohner.	Foto: HH

Für die Giesinger Abschnitte des Mittleren Rings wie hier im Bereich der Unterführung nahe der Chiemgaustraße forderte der BA nun diverse Entlastungen für die Anwohner. Foto: HH

Giesing/Harlaching · Nach dem Traum von der Untertunnelung des Mittleren Rings auch auf seinem Giesing-Harlachinger Abschnitt der Tegernseer Landstraße hat sich angesichts fehlender städtischer Zusagen inzwischen längst Enttäuschung breit gemacht.

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So zu beobachten auch bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Obergiesing-Fasangarten. Dort wähnt man den eigenen Tunnelabschnitt derzeit angesichts starker Konkurrenz entlang anderer Ringabschnitte an der Landshuter Allee oder entlang des Englischen Gartens im Nachteil. Grünen-Mandatar Joachim Lorenz packte die eigene Enttäuschung in klare Worte. »Während der nächsten zehn bis 15 Jahre wird hier am Ring wohl nichts passieren«, lautete seine für Anwohner, örtliche Tunnelinitiative und politische Mitstreiter eher niederschmetternde Einschätzung.

Die Einsicht in das aktuelle Scheitern beim Großprojekt mündete in Obergiesing-Fasangartens Stadteilgremium wenigstens in eine Art Ersatzforderung für die Zeit des Stillstandes am Ring. In einem eigenen Antrag forderten die örtlichen Grünen unabhängig von einer derzeit eher unwahrscheinlichen Tunnelrealisierung »Sofortmaßnahmen zur Reduzierung der Abgas- und Lärmbelastungen für die Bevölkerung am Mittleren Ring«. Dem Antrag wurde vonseiten des Gremiums einmütig zugestimmt.

Im Zentrum der Forderung steht dabei der immens stark frequentierte Ringabschnitt zwischen der Grünwalder- und Tegernseer Straße im Westen und dem Schnittpunkt von Chiemgaustraße und Bahnunterführung östlich der Schwanseestraße. Ein Bereich, für den der BA jetzt neben dem Auftrag von Flüsterasphalt zur deutlichen Absenkung der Vor-Ort-Dezibelbelastung auch strengere Tempolimits forderte. Zudem forderte der BA vonseiten der Stadt eine Aufklärung der Anwohner über Möglichkeiten der kommunalen Bezuschussung beim nachträglichen Einbau von Schallschutzfenstern.

Aus Sicht der Grünen sei hier das städtische Zuschussprogramm zwar »ausreichend dotiert«. Doch in den vergangenen Jahren hätten geplagte Anwohner die Mittel hierfür kaum mehr abgerufen – wohl in der Hoffnung auf eine rasche Tunnelrealisierung, unkten die Antragsteller. Daneben soll nach Sicht der Grünen und des BA die zulässige Höchstgeschwindigkeit entlang des gesamten Abschnittes auf 50 Stundenkilometer begrenzt werden. Die gleiche Tempobeschränkung solle zudem entlang des Autobahnabschnitts der A995 auf städtischem Terrain und bis zur Stadtgrenze weiter südlich festgezurrt werden.

Durch die Temporeduzierung soll nach Auffassung der Grünen die Abgasbelastung durch Stickdioxid um bis zu 15 Prozent reduziert werden können. Nachvollziehbar ist das Motto des Stadtteilgremiums in jedem Fall: Wo große Lösungen derzeit scheitern, will man wenigstens machbare Entlastungen bieten. Nun ist erneut die Stadt am Zug, die Verzweiflung im Giesinger Abschnitt am Mittleren Ring nicht ausufern zu lassen. HH

Artikel vom 21.04.2015
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