Veröffentlicht am 07.12.2025 14:26

„Unter dem Strich verdient“

Torvorbereiter: Patrick Hobsch. (Foto: Anne Wild)
Torvorbereiter: Patrick Hobsch. (Foto: Anne Wild)
Torvorbereiter: Patrick Hobsch. (Foto: Anne Wild)
Torvorbereiter: Patrick Hobsch. (Foto: Anne Wild)
Torvorbereiter: Patrick Hobsch. (Foto: Anne Wild)

Der TSV 1860 München bleibt in der 3. Liga auf Erfolgskurs. Mit fünfzehn Punkten aus sieben Spielen unter seiner Regie hat Trainer Markus Kauczinski eine Trendwende bei den Giesingern eingeleitet. Durch einen 3:1 (1:1)-Sieg vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten 1. FC Schweinfurt untermauerten die Löwen ihre starke Heimbilanz. „Ich bin froh, dass wir stabil sind und die Mannschaft so Gas gibt. Jedes Spiel, das haben wir auch heute wieder gesehen, ist schwer und muss erstmal erkämpft werden”, kommentierte der erleichterte Kauczinski nach Spielschluss.

Nur rund 4.500 Zuschauer besuchen im Schnitt die Heimspiele der „Schnüdel”, etwa 290 von ihnen begleiten laut Auswärtsfahrer-Tabelle (www.fussballmafia.de/auswaertsfahrer/tabelle/3-liga) die Schwarz-Rot-Grünen regelmäßig in die Fremde. Das Gastspiel in München zählt für die Unterfranken offenbar zum Höhepunkt der Saison, denn erstaunliche 1.200 folgten dem Aufsteiger in die bayerische Landeshauptstadt. Sie begrüßten ihre Mannschaft im Grünwalder Stadion mit jeder Menge buntem Rauch, Konfetti und bengalischen Blinkern. Danach wurde mit brachialer Lautstärke angefeuert. An den hochmotivierten Schweinfurter Anhängern lag es nicht, dass ihre Farben in München untergingen. Die Gäste boten über weite Strecken ein durchaus ansehnliches Spiel, schlugen sich am Ende aber selbst.

Eine gute halbe Stunde beackerten sich beide Team mit intensiven Zweikämpfen, in den Strafräumen passierte jedoch nur wenig. Zwischendurch hatten die Gäste Dusel, dass Schiedsrichter Lennart Kernchen schlechte Sicht auf eine brenzlige Szene hatte: einen Distanzschuss von Philipp Maier lenkte Kevin Volland gefährlich ab. Dabei klatschte der Ball Innenverteidiger Thomas Meißner im Strafraum an den deutlich abgespreizten Arm, sonst wäre er aufs Tor gegangen. Es hätte Handelfmeter für den TSV 1860 geben müssen (17. Min.). Dann eroberte der stark spielende Volland einen Ball im Mittelfeld und schickte über die rechte Seite Patrick Hobsch auf die Reise, der seinem Bewacher Lucas Zeller enteilte und kurz vor der Grundlinie scharf und flach an den Fünfmeterraum passte. Mit dem lauernden Sigurd Haugen spitzelte auch Nick Doktorczyk nach dem Ball, der an Torhüter Toni Stahl vorbei zum 1:0 in die kurze Ecke flog – ein Eigentor des Schweinfurter Verteidigers (33. Min.).

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit belohnten sich die Gäste für ihren bis dahin couragierten Auftritt. Jakob Tranziska, neben dem quirligen Ekin Celebi der auffälligste Schweinfurter Akteur, prüfte Löwen-Schlussmann Thomas Dähne mit einem satten Schuss aus 22 Metern. Bei der anschließenden Ecke von Johannes Geis sahen vier Sechzger am kurzen Pfosten tatenlos zu, wie der heranstürmende Tranziska den Ball zum 1:1 ins Tor köpfte (45. Min.+2). Eine kalte Dusche für die Giesinger vor dem Pausenpfiff.

Nach Wiederbeginn übernehmen die Schweinfurter für rund zehn Minuten das Kommando auf dem Platz und schnupperten sogar am möglichen Führungstor. Pius Krätschmer traf im Strafraum nur den Pfosten – wieder war in der Vorbereitung Tranziska beteiligt gewesen (53. Min.). Stattdessen ging die erneute Führung der Löwen auf das Konto der Nullfünfer. Haugen war über die linke Seite durchgebrochen – seine flache Hereingabe grätschte Meißner beim Abwehrversuch zum 2:1 ins eigene Netz (57. Min.).

Noch vor Anbruch der Schlussviertelstunde legten die Hausherren nach. Ein weiter Einwurf von Clemens Lippmann segelte in den Strafraum. Der Ball sprang auf und über Celebi hinweg zu Marvin Rittmüller, der plötzlich frei vor dem Tor stand und flach aus acht Metern zum 3:1-Endstand verwandelte (69. Min.). In den Schlussminuten kam beim TSV 1860 München noch das 19-jährige Nachwuchstalent Samuel Althaus zu seinem Profidebüt. Trotz der gütigen Mithilfe der Schweinfurter sei der vierte Heimsieg in Folge „unter dem Strich verdient”, bilanzierte Kauczinski. Seine Mannschaft hat in der Tabelle wieder Anschluss an das Verfolgerfeld gefunden. Am kommenden Samstag, den 13. Dezember, gastiert der TSV 1860 München im vorletzten Spiel der Jahres 2025 um 14 Uhr beim FC Ingolstadt 04. (as)

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