Ein Mammutprojekt

Klinikum München investiert 277 Millionen Euro in Bogenhausen

Das Klinikum Bogenhausen erhält einen viergeschossigen Erweiterungsbau mit einem Landeplatz für Hubschrauber auf dem Dach.	Foto: hgb

Das Klinikum Bogenhausen erhält einen viergeschossigen Erweiterungsbau mit einem Landeplatz für Hubschrauber auf dem Dach. Foto: hgb

Bogenhausen · Das seit mehr als 30 Jahren bestehende Krankenhaus Bogenhausen bekommt einen langgestreckten, viergeschossigen Anbau mit einem Hubschrauber-Landeplatz auf dem Dach.

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Baubeginn im Südareal zwischen Klinikgebäude und Englschalkinger Straße ist im Oktober 2016 geplant. Die Bauzeit ist bis April 2019 angesetzt. Das neue Gebäude wird rund 130 Meter lang und etwa 63 Meter breit, hat eine Nutzfläche von fast 17.000 Quadratmetern und eine Bruttogeschossfläche von mehr als 29.000 Quadratmetern. Matthias Winter, Leiter Kommunikation der Städtischen Klinikum München GmbH, erklärte: »Parallel zum Umzug der Abteilungen und Inbetriebnahme des Neubaus wird ein Interims-Ausweichquartier aufgestellt und anschließend mit der Sanierung des Klinikbestandes in vier Abschnitten – Dauer jeweils rund 15 Monate – begonnen.

Das Gesamtprojekt soll im März 2024 abgeschlossen sein, die Investitionen für Erweiterung und Sanierung betragen rund 277 Millionen Euro.«

Der Hintergrund des Projekts: Anfang Juli hat der Stadtrat das »Sanierungskonzept 2022« für die Klinikum München GmbH beschlossen und auf Basis einer Machbarkeitsstudie eine Strategie zur Sanierung dargelegt. Danach wird Bogenhausen, »das den heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht, im Zuge der Umstrukturierung und Neukonzeptionierung zum Hauptstandort im Münchner Nordosten ausgebaut«.

Das Klinikum wird »perspektivisch über rund 1.020 stationäre Betten verfügen, etwa 60 mehr als derzeit«. Somit wird gemeinsam mit dem Klinikum Schwabing die Versorgung im nördlichen Stadtbereich sichergestellt – sowohl in Bezug auf die Notfall- als auch auf die stationäre Versorgung. Für sich allein genommen, wird Bogenhausen der größte Standort der städtischen Kliniken. Für die bauliche Optimierung muss der bestehende Bebauungsplan geändert werden. Das knapp zehn Hektar große Areal ist eingegrenzt von der Englschalkinger-, Odin- und Teutonenstraße sowie vom Bodenlandeplatz für Hubschrauber auf einem Hügel neben dem Cosimawellenbad und dem Jugendtreff Cosi. Die gesamte verkehrliche Abwicklung erfolgt über die Englschalkinger Straße, die täglich rund 20.000 Fahrzeuge passieren.

Der an der Englschalkinger Straße bestehende oberirdische Parkplatz, der »durch den Neubau in Teilbereichen wegfällt, muss gegebenenfalls nach Osten verlagert werden«, kündigte das Planungsreferat gegenüber dem Bezirksausschuss (BA) an. Damit solle gewährleistet werden, dass die derzeit bestehenden insgesamt 450 Stellplätze in der Zahl erhalten bleiben.

Sowohl das Voll- als auch das zuvor beratende Untergremium Planung des Kommunalparlaments begrüßten einhellig das Vorhaben. Indes erachten die Lokalpolitiker die von der Stadt beabsichtigte Änderung des Bebauungsplans im »vereinfachten Verfahren« durchzuführen, also ohne Öffentlichkeit, »als nicht geeignet«. Der BA forderte die Stadt auf, die Öffentlichkeit zu beteiligen und zu informieren. Zugleich wird verlangt, »die öffentlichen Stellplätze im vorderen Bereich zu erhalten und vor allem auch die durch den neuen Landeplatz veränderten An- und Abflugrouten der Hubschrauber so zu wählen, dass die Bewohner in der Umgebung nicht noch mehr Lärm ertragen müssen.« Außerdem müsse der Ab- und Zufahrtsverkehr innerhalb des Krankenhausgeländes »reibungslos funktionieren«, Anwohner dürften durch den zunehmenden Verkehr nicht nachhaltig beeinträchtigt werden. Helmut G. Blessing

Artikel vom 14.10.2014
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