»Brummton« nachgewiesen

Steinhöring · Messungen bestätigen die Wahrnehmungen der Bürger

Steinhöring · In einer Pressemitteilung äußert sich das Landratsamt nach einer Besprechung aller Beteiligten zum Brummton-Phänomen in Steinhöring, die am Dienstag im Landratsamt stattgefunden hat. Landrat Robert Niedergesäß erleichtert: »Der Brummton ist messbar, die Bürger hatten recht, woran ich auch nie gezweifelt habe. Wir sind damit einen wichtigen Schritt weiter.«

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In bestimmten Bereichen von Steinhöring ist ein »Brummen« also messbar. In weiteren Untersuchungen wird nun versucht, die Ursache dafür zu ermitteln. Das ist das Ergebnis des dritten Treffens am Runden Tisch »Brummton in Steinhöring« im Landratsamt. Landkreis und Gemeinde hatten auf Initiative des Landrats ein Expertenbüro aus München mit den Messungen beauftragt. Parallel dazu hatten betroffene Bürger aus Steinhöring die Möglichkeit, mit einem gemeinsam mit Fachleuten des Landratsamtes entwickelten Fragebogen ihre Wahrnehmungen zu dokumentieren. Die Fragebogenaktion lief über einen Zeitraum von drei Wochen im Juni und Juli. Zeitgleich führte das Ingenieurbüro die Dauermessungen der Luftschall- und Schwingungsimmissionen an drei Standorten im Gemeindegebiet durch. Dabei wurden zweifelsfrei ständig vorherrschende tieffrequente Geräusche und Vibrationen in den Innenräumen der Wohngebäude aufgezeichnet, deren Bewohner das Brummen wahrgenommen hatten. Die Messwerte in einem Wohngebäude zeigen sogar Überschreitungen geltender Normen für tieffrequente Geräusche auf.

Vibrationen technischer Anlagen als Ursache?

Aufgrund des Zeitverlaufs und der gemessenen Pegel ist als Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit von Vibrationen technischer Anlagen auszugehen, die durch das Erdreich auf die Gebäude übertragen werden. Demnach kann eine natürliche Ursache des Phänomens nahezu ausgeschlossen werden. Die bisher vorliegenden Erkenntnisse lassen noch keine Rückschlüsse über die möglichen Emitenten zu, ob eine oder mehrere Quellen als Ursache in Frage kommen. Hierzu sind weitergehende Untersuchungen erforderlich, die beauftragt aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe, an der die betroffenen Anwohner, Mitarbeiter des Rathauses, des Landratsamtes sowie Landrat Robert Niedergesäß und Bürgermeister Alois Hofstetter mitwirken, steuert und koordiniert den weiteren Prozess der Ursachenforschung.

Mit konkreten Ergebnissen ist frühestens im Spätherbst zu rechnen. Landrat Robert Niedergesäß: »Wir sind dem Phänomen einen wichtigen Schritt näher gekommen. Dass wir Messungen beauftragt haben, hat sich schon deshalb gelohnt, weil wir damit die Betroffenen insofern entlasten bzw. bestätigen konnten, dass ihre Wahrnehmungen verifiziert worden und keine Hirngespinste sind. Das war ein erster wichtiger Schritt, den die Gemeinde Steinhöring und das Landratsamt gemeinsam unternommen haben. Der Runde Tisch zusammen mit betroffenen Bürgern hat sich bewährt. Die Zusammenarbeit geht nun mit der Ursachenerforschung in die zweite Runde«.

Interessant war auch die Feststellung mehrerer Bürger, dass der Brummton während der Zeit der Messungen, die in der Öffentlichkeit ja bekannt war, deutlich weniger zu spüren war, nach Abschluss der Messungen aber wieder spürbar zunahm. Dennoch reichen die gemessenen Werte, um die Existenz nachzuweisen. Die betroffenen Bürger bedankten sich am Runden Tisch besonders beim Landrat, »seit er sich der Angelegenheit angenommen hat, fühlt man sich ernst genommen und hat das Gefühl, dass es voran geht,« so Sighart Seidel, einer der Vertreter der Bürger.

Artikel vom 08.08.2014
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