Kein Ende in Sicht

Steinhöring · Die Ursachen für den Brummton bleiben weiterhin unklar

Das idyllische Steinhöring liegt etwa fünf Kilometer westlich der Kreisstadt Ebersberg. Auch nach intensiven Messungen konnte die Ursache des Brummtons bislang noch nicht eruiert werden 	Foto: privat

Das idyllische Steinhöring liegt etwa fünf Kilometer westlich der Kreisstadt Ebersberg. Auch nach intensiven Messungen konnte die Ursache des Brummtons bislang noch nicht eruiert werden Foto: privat

Steinhöring · Bei der Suche nach dem »Brummton-Phänomen« in der Gemeinde Steinhöring, liegen nun die ersten Zwischenergebnisse vor.

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Die Ursachen für den aufdringlichen, niederfrequenten Ton sind weiterehin unklar. Vielmehr sind zur »Ortung möglicher Quellen« weitere »aufwändige Arbeiten« notwendig, teilte der Runde Tisch »Brummton in Steinhöring« Anfang November im Landratsamt mit.

Die Gemeinde Steinhöring im Westen des Landkreises Ebersberg ist eine bayerische Ortschaft wie aus dem Bilderbuch: Umgeben von den sanften Hügeln der bayerischen Voralpenlandschaft, wird der Ort von der ländlichen Kultur, dem traditionellen Handwerk und einer modernen Industrie geprägt. Laptop und Lederhose in Reinform. Seit diesem Sommer tritt das idyllische Steinhöring jedoch mit einer unangenehmen Geschichte ins öffentliche Erscheinungsbild. Ursache ist der von den ortsansässigen Bürgern festgestellte penetrante Brummton unbekannten Ursprungs: Erste Probemessungen bestätigten die Wahrnehmung der Bürger. Schnell stellte sich bei dem vom Landratsamt und der Gemeinde Steinhöring im Auftrag gegebenen Messungen heraus, dass eine natürliche Ursache für den Brummton ausgeschlossen werden kann. Eine äußerliche, also technische Urheberschaft lag auf der Hand und gab Raum für viele Spekulationen. Die daraufhin gebildete Arbeitsgruppe bestehend aus den betroffenen Anwohnern, Mitarbeitern des Rathauses, des Landratsamtes, sowie aus Landrat Robert Niedergesäß und dem Steinhöringer Bürgermeister Alois Hofstetter (beide CSU), steuert und koordiniert seitdem die Messungen und die Ursachenforschung.

Bei der Suche nach der Quelle des Brummtons ist man allerdings nicht weiter gekommen: »Als Zwischenergebnis kann festgehalten werden, dass haustechnische Anlagen im Einzelfall in bestimmten tiefen Frequenzbereichen einen verstärkten Beitrag zu den Wahrnehmungen der Betroffenen leisten können«, sagt Franz Neudecker vom zuständigen Sachgebiet im Landratsamt. Ebenso wurde aus den Messungen nachgewiesen, dass der ominöse Brummton im Boden, aus mindestens einer, wahrscheinlich aber aus mehreren äußeren Quellen stammt.

Weiterhin keine konkreten Ergebnisse

»Die Ermittlungsarbeiten und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen«, sagt Neudecker weiter. Somit können die öffentlichen Vermutungen, dass die Betriebsanlagen der Transalpinen Oelleitung GmbH oder der OMV Deutschland GmbH im Gemeindegebiet Ursache des Brummtons sind, bislang nicht bestätigt werden. »Die Unternehmen haben diese Vermutungen zum Anlass genommen, ein eigenes Messprogramm zur Abgrezung ihrer Anlagen durch ein öffentlichen akkreditiertes Sachverständigenbüro in Auftrag zu geben. Auch diese Ermittlungen dauern noch an«, heißt es in einer Stellungnahme des Landratsamts zur Problematik.

Auch die Vermutungen, dass die Gasversorgungsleitungen den unterirdischen Brummton verursachen, konnte bei den Untersuchungen nicht bestätigt werden.

Somit wird der Brummton die knapp 40 physisch und psychisch Hauptbetroffenen Steinhöringer wohl noch länger beschäftigen. »Die Suche nach einer Ursache für das Brummen stellt sich zwar als komplexer und als schwieriger heraus, als zunächst erhofft«, räumt Landrat Robert Niedergesäß ein. »Aber alle Beteiligten bleiben weiter am Ball und so sind wir auf einem guten Weg«. Man darf gespannt sein, welche Ergebnisse die weiteren Messungen noch zu Tage fördern werden. Ob und wann die betroffenen Bürger nach fast vier Jahren von dem unangenehmen Brummton erlöst werden, steht in den Sternen. S. Dohl

Artikel vom 11.11.2014
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