Albrecht Ackerland zum Thema

Da schau her! Straßenumzüge in München

München · Die autofreien Sonntage müssen wieder her! Das fordere ich auf die Gefahr hin, dass Sie mir nun mindestens die Luft aus meinen abgefahrenen Schlappen lassen: Dass Feinstauberl, CO2, Abgase und Stress verpuffen, ist ein wunderbarer Nebeneffekt, mir geht es allerdings mehr um freie Straßen.

Die brauchen wir, weil wir mehr Paraden brauchen. Umzüge. Züge. Das kann’s ja wohl nicht gewesen sein, dass wir in unserem München ein, zwei läppische Faschingsumzüge haben, dazu noch einen Einzug der Wiesnwirte und den unfassbar bierernsten Trachtenumzug am ersten Wiesnsonntag. Da muss mehr gehen.

So lernen wir uns gleich viel besser kennen, und das ist wichtig, weil an menschlicher Nähe und Verständnis für die Vielfalt der anderen hapert's ja wohl gewaltig.
So soll ein jeder zeigen, was er so hat und kann und macht. Die Bereitschaftspolizei darf ihre Wasserwerfer und Räumpanzer und Schlagstöcke präsentieren (vielleicht im Hochsommer?), die sieht man eh viel zu selten in der Stadt, kosten aber eine Menge Geld. Auch die einfachen Verwaltungsbeamten sollen ihren Sonntag bekommen und Bleistifte schwingen, die Bäcker ihren Brezenteig. Ärzte, Pfleger, Kaminkehrer, Pizzaboten, Zeitungsausträger, Musiker, wir kriegen sicher jede größere Straße an jedem Sonntag gefüllt. Ich fange schon diesen Sonntag damit an – und zeige mich als Autofahrer. Wenn also einer den ganzen Tag mit Dreißig durch die Stadt fährt, wissen Sie, wer’s ist.

Artikel vom 16.02.2014
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