Ring-Tunnel-Planung

Giesing/Harlaching · Bezirksausschuss setzt der Stadt eine Infofrist

Giesing/Harlaching · Sensibles Thema in der Landeshauptstadt bleibt die weitere Entwicklung der Tunneltrassen entlang des Mittleren Rings.

Tegernseer Landstraße

Der Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten forderte jetzt vonseiten der Stadtverwaltung, die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur möglichen Untertunnelung der Ringabschnitte entlang der Tegernseer Landstraße und der Chiemgaustraße zeitnah vorgelegt zu bekommen.

In den eigenen Forderungskatalog schrieben die Stadtteilpolitiker gleich auch den Zeithorizont mit hinein: Noch im ersten Quartal des kommenden Jahres will man über die Planungsdetails informiert werden. Kernthemen der Machbarkeitsstudie sind dabei Fragen der Lufthygiene, des Lärmschutzes und der verkehrlichen Auswirkungen einer Ringtrassenanpassung. Nach den Maßnahmen entlang der Richard-Strauss-Straße, am Petuelring und an der Heckenstaller Straße wird aktuell vonseiten der Stadtplaner über drei weiteren, wichtigen Tunnelprojekten im Ringverlauf gebrütet. Neben Ausbauten im Bereich des Englischen Gartens und der Landshuter Allee steht dabei der beschriebene Giesinger Ringabschnitt im Fokus. Wie wichtig man im örtlichen Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten dieses eigene Tunnelprojekt nimmt, widerspiegelte sich zuletzt auch in einem Antrag der örtlichen Grünen, der vom BA einstimmig unterstützt wurde. Es sei auch auf die Überlegungen für eine Priorisierung bei einer möglichen Realisierung der drei diskutierten Maßnahmen einzugehen, heißt es in dem Antragspapier. Die Giesinger wollen ganz offensichtlich nicht an das Ende der Rangliste gesetzt werden.

Seit Jahren wird in Giesing und Harlaching über eine Entlastung der Anwohner durch umfangreiche bauliche Umgestaltung und die mögliche Einhausung der Ringtrasse diskutiert. Doch das Thema gerät bisher höchst sperrig. Angesichts prognostizierter Kosten von rund 600 Millionen Euro für eine mögliche Einhausung weiter Streckenteile entlang der Chiemgau- und der Tegernseer Landstraße tut sich die Stadt mit dem eigenen Planungsfortschritt sichtlich schwer. Das wird insbesondere auch an der Machbarkeitsstudie ablesbar. Von einst dort vier diskutierten Ausbauvarianten wurden zwei bereits ad acta gelegt, weil die avisierten Kosten den Nutzen überstiegen. Im Rennen sind zwar noch zwei weitere Planungsvarianten. Doch auch hier tut man sich schwer. Denn beide Plankonstrukte sehen zwar deutliche Entlastungen entlang verlängerter Tunnelbauwerke vor.

Doch an den Nahtsttellen möglicher Tunnelzu- und –abfahrten sowie in den auch künftig nicht untertunnelten Abschnitten gehen die Fachleute von mehr Verkehrsbelastung aus. Beim BA schrillen ob der kritischen städtischen Einschätzung offensichtlich die Alarmglocken. So werde eine Untertunnelung am Englischen Garten »medial hochgespielt«, während andererseits die Bedürfnisse vieler Menschen hintangestellt würden. Im BA verwies dabei besonders auf die vielbefahrenen Abschnitte entlang der Chiemgaustraße, die in den Planungen bislang weitgehend ausgespart würden. Das will man seitens der Stadtteilpolitik in Obergiesing-Fasangarten ganz offensichtlich ändern und hat sich deshalb für 2014 auf die eigenen Fahnen geschrieben, den Planungsdruck auf die Stadt zu erhöhen. Harald Hettich

Artikel vom 20.12.2013
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