»Eisfestival« am Sonntag, 24. November, mit Vorführungen und Mitmachangeboten

Münchner Eissportvereine werben um Nachwuchs

Auf Puckjagd: Der EHC München freut sich über Zulauf im Nachwuchsbereich. Etwa 50 junge Eishockeyspieler kamen in diesem Jahr neu dazu. 	Foto: Münchner Sportjugend

Auf Puckjagd: Der EHC München freut sich über Zulauf im Nachwuchsbereich. Etwa 50 junge Eishockeyspieler kamen in diesem Jahr neu dazu. Foto: Münchner Sportjugend

München · Der Winter steht vor der Tür – die Eislaufsaison beginnt. Eissport hat in München eine lange Tradition. Die Landeshauptstadt stellte Olympiasieger im Eiskunstlauf, wie Manfred Schnelldorfer 1964, und gilt im Eishockey als Pionierstadt: Schon um 1900 wurde hier dem Puck nachgejagt.

Um immer wieder neue Kinder und Jugendliche für den Eissport zu begeistern, veranstaltet die Münchner Sportjugend einmal jährlich das »Eisfestival« mit Vorführungen und Angeboten zum Mitmachen – so auch am Sonntag, 24. November, von 13 bis 18 Uhr im Eis- und Funsportzentrum Ost (Staudinger Straße 17). Der Eintritt ist frei, Schlittschuhe können ausgeliehen werden.

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»Solche Events haben eine hohe Außenwirkung und sind wichtig, um Nachwuchs zu akquirieren«, sagt Anton Weitl, Geschäftsführer des Bayerischen Eissport-Verbandes (BEV). Der BEV sitzt in München und koordiniert die Nachwuchsförderung, die Tagesarbeit leisten die Vereine. Wie der Münchner Eislaufverein (MEV) von 1883, nach dem Hamburger Schlittschuh-Club der zweitälteste Eissportverein Deutschlands. Der MEV kann stolz auf Olympiasieger aus den eigenen Reihen zurückblicken: Schon 1908 holten Anna Hübler und Heinrich Burger Gold im Eiskunstlauf, bei den Olympischen Sommerspielen (!) in London. Und Erhard Keller, 1968 und 1972 Olympiasieger im Eisschnelllauf über 500 m, stammt auch aus der Jugend des MEV. Er wird beim Eisfestival am Sonntag vor Ort sein.

Aktuell sind beim MEV etwa 50 Nachwuchs-Eiskunstläufer aktiv. Beim Eisschnelllauf sind es 30, die Tendenz ist hier etwas rückläufig. »Das Training im Schnelllauf ist sehr intensiv. Wenn die Jugendlichen eine Lehre beginnen, hat diese oft Vorrang«, erklärt Dieter Wallisch, Erster Vorsitzender des MEV. Die Nachwuchsarbeit trägt dennoch Früchte: So gehören aktuell ein Schnell- und drei Kunstläufer vom MEV zum deutschen Bundeskader. Einen kleinen Rückschlag musste man aber kürzlich wegstecken: Das »Nein« der Münchner zur Olympia-Bewerbung für 2022. »Für uns wäre es schon besser gewesen, wenn die Olympischen Winterspiele nach München gekommen wären, alleine aufgrund der Förderungen«, meint Dieter Wallisch.

Problem: Hohe schulische Belastung

Michaela Pfisterer vom Eis- und Rollsportclub (ERC) München sieht keine Auswirkungen auf die Nachwuchsarbeit: »Das Problem liegt in den unbefriedigenden Trainingsbedingungen und den hohen schulischen Belastungen unserer Leistungssportler. Diese hätten sich mit Olympia vor Ort leider auch nicht geändert.« Der ERC, für den einst Manfred Schnelldorfer lief, bietet Eistanz und Eiskunstlauf an und hat 524 jugendliche Mitglieder. Die Zahl ist nach Vereinsangaben relativ stabil.

»Erheblicher Zuwachs« beim EHC München

Über viel Zulauf freut sich der EHC München, bei dem 175 Kinder und Jugendliche in sechs Nachwuchs-Mannschaften Eishockey spielen. »In diesem Jahr kamen circa 50 neue Kids in allen Altersklassen zu uns. Damit konnten wir im Vergleich zu den Vorjahren einen erheblichen Zuwachs verzeichnen«, sagt Sebastian Wührl, Erster Vorsitzender des EHC München. Durch die Ausweitung der Kooperation des Stammvereins mit dem Profi-Team von Red Bull konnte man im Sommer zwei neue hauptamtliche Jugendtrainer einstellen, zudem darf der Nachwuchs nun öfters im Olympia-Eisstadion trainieren. »Im Moment herrscht so etwas wie Aufbruchstimmung«, äußert sich Wührl positiv.

Beim Eisfestival wird der EHC mit über 30 Personen vertreten sein, unter anderen tärgt die U-8-Mannschaft ein Demo-Spiel aus. Der MEV und der ERC organisieren ein Rennen über 50 und 100 Meter, bei dem Kinder aus dem Publikum gegen junge Vereinsläufer antreten dürfen. Außerdem planen die beiden Clubs Vorführungen in Eiskunstlauf und Eistanz. Von Benjamin Schuldt

Welche ist Ihre Lieblings-Eissportart? Stimmen Sie ab unter www.samstagsblatt.de.

Artikel vom 22.11.2013
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