Sukzessiver Abriss von 2016 bis 2030

Ramersdorf · GWG informiert zur neuen Siedlung rund um die Haldenseestraße

Viele Mieter waren zur GWG-Infoveranstaltung gekommen: Dietmar Bock gab Auskünfte und beantwortete zahlreiche Fragen. 	Foto: bus

Viele Mieter waren zur GWG-Infoveranstaltung gekommen: Dietmar Bock gab Auskünfte und beantwortete zahlreiche Fragen. Foto: bus

Ramersdorf · Die rund 600 GWG-Wohnungen in der Tortenstücksiedlung gegenüber der Maikäfersiedlung werden bis 2030 abgerissen. Die GWG geht von einem schneckenförmigen, stufenweisen Abriss und Neubau aus, so die Informationen aus der gestrigen Infoveranstaltung in der Mensa des Quiddezentrums.

Zuerst werden die Häuser an der Bad-Schachener-Straße und an der Spitze bis hinein in die Hechtseestraße ab- und neu gebaut. Die Fassade entlang der Straße wird aus größeren vierstöckigen Wohnblocks ähnlich den gegenüberliegenden Neubauten in der Maikäfersiedlung bestehen. Die GWG wird hier aus den drei bestehenden Siegern des bereits abgeschlossenen Architekturwettbewerbs einen Entwurf auswählen. Ob es dann auch einige höhere Wohntürme geben wird, ist noch offen.

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Mehr Wohnungen, größere Häuser, weniger Grün

Zirka 300 Wohnungen mehr und etwas größere Wohnungen sollen in der Haldensee-Siedlung entstehen. »Die Grünfläche wird so insgesamt kleiner, Bäume sollen erhalten werden und unser Ziel ist trotzdem eine grüne Vorstadtsiedlung«, hat Dietmar Bock, kaufmännischer Geschäftsführer der GWG, am Dienstag in der Mieterinformationsversammlung erklärt. Zwei Jahre vor dem Abriss werde jeder Mieter einzeln informiert. Die GWG sucht dann nach einer neuen Wohnung. Wer will kann auch gegenüber in die Maikäfersiedlung oder in ein ganz anderes Münchner Viertel ziehen. »Für alle Mieter finden wir Lösungen, mal ist das schwieriger, mal einfacher. Am Ende kann jeder vor dem Abriss umziehen«, sagt Bock. In der Maikäfersiedlung habe man für alle, die dort bleiben wollten, eine neue Wohnung gefunden. Am meisten fürchten die Mieter die steigenden Mietpreise.

»Wir wünschen uns alle neue Wohnungen, aber billige Wohnungen«, bringt es ein Bewohner auf den Punkt. Wer keinen Anspruch auf eine geförderte Wohnung hat, muss zukünftig mit rund zehn Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Fördermodelle reichen von neun Euro bis zu 5,35 Euro kalkuliert die GWG grob. Über die Hälfte der Anwesenden begrüßen den Neubau trotzdem, ergibt eine kurze Abstimmung auf der Veranstaltung: Ihre bisherigen Wohnungen sind einfach zu schlecht, teilweise schimmelig oder kaum isoliert. Es gibt aber auch die Option, wieder in eine unsanierte GWG-Wohnung zu ziehen, die erst in zwanzig Jahren zur Generalüberholung ansteht. »Im Harthof haben wir solche Wohnungen«, sagt ein GWG-Sprecher. Allgemein sei man bemüht, schön, aber nicht zu teuer zu bauen.

Zukünftige Gestaltung ist noch offen

Zu Aussehen und Standort aller Häuser im Inneren des Viertels und entlang der Krumbach- und Hechtseestraße wird Anfang 2014 ein Bürgerbeteiligung mit den Mietern, Nachbarn und Ramersdorfern stattfinden. Nur die neue Kindereinrichtung, die wenigen Eigentumswohnungen und die Geschäfte in der Haldenseestraße bleiben stehen. Dann können auch Wünsche zu Discountern, Ärzten oder anderen sozialen Einrichtungen wie einem Seniorenheim geäußert werden. Im Anschluss wird ein Architekturwettbewerb ausgelobt und im Herbst 2014 entschieden. »Politik, Bürger, Architekten und Kaufleute entscheiden den Wettbewerb mit. Alle wollen das Beste, wir versuchen das Beste drauß zu machen«, so Bock. »Nachher schaut alles aus wie in Neuperlach«, befürchtet ein Mieter. Unzufriedenheit mit dem Ergebnis in der Maikäfersiedlung wird mehrfach geäußert.

Wer schon jetzt ausziehen möchte, darf die GWG aufsuchen und sich beraten lassen. Besonders wenn es um andere Stadtteile geht, ist das vielversprechend. Die Wohnung muss dann auch schon heute nicht mehr renoviert werden, es kommt aber noch ein neuer Zwischenmieter nach. Mindestens zwei Jahre vor dem Hausabriss wird jeder einzeln informiert. Wer will, kann auch innerhalb des Viertels weiterziehen und damit noch Zeit schinden. Allerdings wird man ab spätestens 2017 und bis 2030 oder 35 von Baulärm umgeben sein. »Wir finden immer für jeden eine Lösung, auch wenn das manchmal nicht so einfach ist«, so Bock. bus

Artikel vom 19.11.2013
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