Mehr als ein »James Dean«

Retrospektive über Horst Buchholz im Filmmuseum

In die »Die glorreichen Sieben« spielte Horst Buchholz (l.) an der Seite von Yul Brunner.	Foto: VA

In die »Die glorreichen Sieben« spielte Horst Buchholz (l.) an der Seite von Yul Brunner. Foto: VA

Altstadt · Noch bis Samstag, 21. Dezember, zeigt das Filmmuseum eine Retrospektive des Schauspielers Horst Buchholz mit insgesamt 15 Spielfilmen sowie dem Dokumentarfilm »Horst Buchholz… mein Papa« von Christopher Buchholz.

Horst Buchholz (1933 – 2003) war weit mehr als der »deutsche James Dean«, wie er seit seiner ersten Hauptrolle in »Die Halbstarken« (1956) von Georg Tressler genannt wurde. In engen Lederhosen und mit hochgestelltem Kragen prägte der gutaussehende Jungschauspieler jedoch das Image des aufsässigen Jugendlichen und wurde so zum deutschen Star des 1950er Jahre Kinos. Buchholz spielte unter der Regie von vielen hochkarätigen Regisseuren: den verträumten Vincent in Juilen Duviviers »Marianne« (1955), einen russischen Soldaten in Helmut Käutners deutsch-deutschem Drama »Himmel ohne Sterne« (1955) oder den eleganten und dreisten Aufschneider in »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« (1957) von Kurt Hoffmann. Der Erfolg führte ihn nach Hollywood, wo er mit dem Western »The magnificent Seven« (1960) von John Sturges seinen Durchbruch erzielte. Bis zur Krise des Hollywood-Kinos Ende der 1960er Jahre wirkte Buchholz in zahlreichen internationalen Produktionen mit, unter anderem in seiner Paraderolle als zum Westen bekehrter Jung-Kommunist Otto Ludwig Piffl in Billy Wilders Ost-West-Komödie »One, two, three« (1961). Viele Angebote namhafter Regisseure lehnte er auch ab.

Der Karriereknick blieb daher nicht aus, weshalb Buchholz vor allem in den 1970er Jahren viel für das Fernsehen arbeitete. Wim Wenders holte ihn in der Rolle als Gangster mit gutem Herzen in »In weiter Ferne, so nah!« (1993) wieder auf die Kinoleinwand.

Eine kleine, aber wichtige Rolle als KZ-Arzt spielte er in »Das Leben ist schön« (1997) von Roberto Benigni. Zur Eröffnung der Reihe am Freitag, 18. Oktober 2013 um 18.30 Uhr zeigt das Filmmuseum den Film »Marianne«. Michael Verhoeven, der darin als Schauspieler auftritt, ist zu Gast. Am 28. November um 19.00 Uhr hält der Filmhistoriker Werner Sudendorf eine Einführung zu »Endstation Liebe« (1958) von Georg Tressler. Am 14. Dezember um 18.30 Uhr ist Christopher Buchholz zu Gast, um seinen Dokumentarfilm über seinen Vater zu präsentieren.

Weitere Informationen zur Filmreihe und alle Termine gibt es im Programm des Filmmuseums unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film. Eine Reservierung ist unter Tel. 23 39 64 50 möglich.

Artikel vom 21.10.2013
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