Vier Standorte

Neubau von Krippe und Kindergarten wirft Fragen auf

Damit auch alle Eltern in Neubiberg für ihren Nachwuchs einen geeigneten Platz bekommen, sollen Krippe und Kindergarten neu gebaut werden. 	F: Schunk

Damit auch alle Eltern in Neubiberg für ihren Nachwuchs einen geeigneten Platz bekommen, sollen Krippe und Kindergarten neu gebaut werden. F: Schunk

Neubiberg · Da sich eine Sanierung der Kinderkrippe »KiWi« in der Wittelsbacherstraße 3 unwirtschaftlich wäre, denkt die Gemeinde nun über einen Neubau nach.

Für gerade einmal 100.000 Euro an Mehrinvestitionen kann die Gemeinde einen Neubau erstellen, in dem sich neben der 4-gruppigen Kinderkrippe auch der bereits beschlossene Neubau des 2-gruppigem Kindergartens St. Christophorus umsetzen ließe. Vom Träger der KiWi, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, liegt ein Angebot vor, den gesamten Neubau für Krippe und Kindergarten zu realisieren, wenn die Gemeinde den Baugrund stellt. Nach erfolgtem Beschluss über diesen Neubau diskutierte der Gemeinderat über mögliche Standorte.

Weitere Artikel zum Thema

Allerdings ist Eile geboten, muss doch das neue Gebäude bis Ende 2014 stehen. Nur dann gibt es die als sicher anzusehenden Fördermittel der Regierung von Oberbayern. Als mögliche Standorte kommen grundsätzlich vier gemeindliche Grundstücke in Frage: In der Äußeren Hauptstraße, der Tannenstraße 3 und 5, dem Kiem-Pauli-Weg 71 und am Marktplatz in Unterbiberg. Letzterer fiel sofort raus, weil zu wenig Außenspielfläche für vier Krippengruppen verbliebe. Das Grundstück in der Äußeren Hauptstraße lässt sich als Baugrund für Wohnnutzung gewinnbringender verkaufen.

Die Verwaltung bevorzugt das Grundstück am Kiem-Pauli-Weg, wo heute der Kindergarten St. Christophorus seinen Sitz hat. Hier hätten KiWi-Krippe und katholischer Kindergarten gut Platz, wofür dem angrenzenden Wäldchen allerdings 500 Quadratmeter abgezwackt werden müssten. Dagegen formierten sich bereits Anwohner, die dem Gemeinderat eine Liste mit 68 Unterschriften überreichten: »Erhalt des Wäldchens zwischen Kiem-Pauli-Weg und Lena-Christ-Straße, damit der seit 1920 bestehende Charakter der Gartenstadt erhalten bleibt«, lautet ihre Forderung.

Alternative zwei, Tannenstraße 3 und 5, wurde von der CSU-Fraktion favorisiert. Das Grundstück sei leer, hier ließe sich schneller bauen und man könne hier zusätzlich 1 bis 2 Zimmer-Wohnungen für Erzieher errichten, meinte Bernhard Rott (CSU). Es seien hier keine Bürgerproteste wie im Kiem-Pauli-Weg zu erwarten, argumentierte sein Parteikollege Thomas Pardeller. Der Kiem-Pauli-Weg sei für den zu erwartenden Bring- und Holverkehr zu eng, argumentierte seinerseits Carsten Barthel. Für die Tannenstraße spricht auch ihre zentrale Lage befanden Fraktion Parteifreie & USU-100% Uni. Die lange im Raum kreisende Idee, Erzieher könnten geworben werden, weil sie über ihrem Arbeitsplatz eine Wohnung bekommen könnten, sofern man diese jetzt mitbaue, wischte nach reichlich Kopfschütteln schlussendlich die langjährige Lehrerin und Rektorin Elisabeth Stettmeier (FW.N@U) vom Tisch: »Die Zeiten, in denen die Lehrer im Schulhaus wohnten sind nun wirklich vorbei.« »Die AWO will Krippe und Kindergarten bauen, nicht Wohnungen«, unterstrich Bürgermeister Günter Heyland, ebenfalls FW.N@U.

Das günstige AWO-Angebot solle man nützen. Man könne das Gebäude nach dem Modell des Kindergartens am Floriansanger bauen, mit getrennten Eingängen zu zwei verschiedenen Einrichtungen unter zwei verschiedenen Trägern. Nach dreistündiger Diskussion entschied sich der Gemeinderat mit 13:6 Stimmen für den Bau im Kiem-Pauli-Weg, die CSU-Standort-Alternative Tannenstraße war zuvor mit 12:7 Stimmen abgelehnt worden. Jetzt müssen die Verhandlungen zwischen Gemeinde, Paritätischem Wohlfahrtverband und der Pfarrei Rosenkranzkönigin schnell fruchten, sollen sich die Neubau-Türen im Kiem-Pauli-Weg Ende 2014 öffnen. Angela Boschert

Artikel vom 03.09.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...