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„Da schau her!“ Albrecht Ackerland über Filmstar-Glanz
München · Thema der Woche: Deutscher Filmball
München · Einmal im Jahr knüpft München an seine alten Zeiten an, als die Stadt sogar als Außenposten Hollywoods galt.
Das ist lange her, aber wenn Ende Januar im Bayerischen Hof zum traditionellen Ball der deutschen Filmwirtschaft, kurz Filmball, geladen wird, dann scheint der Glanz wieder für einen Abend zurückzusein. Das mag zumindest der Passant am Promenadeplatz glauben, der am frühen Abend dem Geplärre der Promifotografen lauscht und deren albernes Gezanke und Gedränge beobachtet, wie sie um den besten Platz kämpfen am Teppich, auf dem Menschen stehen, die sie fotografieren – und manchmal ihren Namen im Anschluss noch erfragen müssen. Ein Schauspiel, das ich nur jedem empfehlen kann.
- München · Münchner Glanz und Glamour
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Umfrage vom 12.01.2013: Welcher München-Film müsste noch gedreht werden? - München · So seh ich das! Thema: Deutscher Filmball in München
Artikel vom 10.01.2013: Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Silke Leuendorf: „Warum kann ich nicht auch so sein?”
Mein persönliches Highlight durfte ich aber einmal im heiligen Inneren erleben, als ich beruflich und als Reporter im Ballsaal zugange war. Ich hatte meinen Dienst getan, hatte Mario Adorf pflichtbewusst gefragt, welche Erinnerungen in diesem Hotel so hochkommen, anspielend auf die legendäre Serie „Kir Royal“, in der Adorf einen Industriellen mimt („Ich scheiß’ dich zu mit meinem Geld!“) und der Bayerische Hof wichtiger Spielort und Teil der Handlung war. Ich hatte mich gewundert, dass das nasale Gesäusel von Til Schweiger im echten Gespräch noch unerträglicher als auf der Leinwand ist. Und anschließend ließ mich Christine Neubauer noch in ihre, nun ja, Augen blicken. Dann war mein Dienst also erledigt, ich traf zufällig einen alten Bekannten samt geöffneter Champagnerflasche, es ging zur Tanzfläche, wo eine Coverband Coverversionen von Partyklassikern spielte.
Das mag jetzt klingen wie der Vorhof zur Hölle. Das war es auch. Es kam noch heißer: Eh ich mich versah, stand ich hüftschwingend und fingerschnipsend mitten auf der Tanzfläche. Neben mir der Leibhaftige, also der leibhaftige Edmund Stoiber. Die Kapelle spielte „Highway to Hell“. Es war ein Jahr nachdem Stoiber in Kreuth vom Parteithron gestürzt wurde. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident und deutsche Kanzlerkandidat auf der Autobahn zur Hölle im Bayerischen Hof? Das war mir zu viel. Zu viel des Glanzes.
Ich ging nach Hause, setzte mich an den Tresen vom Stüberl ums Eck, bestellte mir ein Weißbier. Und träumte vom Filmgeschäft, also genauer davon, dass es so schön ist, dass ich daran nicht teilnehmen muss. Andern geht’s ganz anders. So schön, wenn Menschen unterschiedlich sind.
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