Kontroverse Diskussion im BA: SPD dafür, CSU sieht keinen Bedarf

Moosach · Zebrastreifen nötig?

An dieser Stelle der Pelkovenstraße wird die Fahrbahn immer wieder überquert.	Foto: ws

An dieser Stelle der Pelkovenstraße wird die Fahrbahn immer wieder überquert. Foto: ws

Moosach · Braucht es in der Pelkovenstraße auf Höhe des Moosacher St.-Martins-Platzes einen Zebrastreifen? Die Bürger glauben ja, die örtliche Polizei sagt nein. Und auch die Stadtteilpolitiker sind zwiegespalten: SPD und ÖDP sind dafür, die CSU ist dagegen. Eine Anwohnerin aus der Pelkovenstraße möchte, dass die Stadtverwaltung zur Sicherheit der Fußgänger einen Zebrastreifen anbringen lässt.

Denn an dieser Stelle werde die Pelkovenstraße von vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen überquert. Rund um den Moosacher St.-Martins-Platz und südlich davon gebe es Kindergärten, Spielgruppen, eine Grundschule, Kirchen sowie das Kultur- und Bürgerhaus Pelkovenschlössl. Vor dem U-Bahn-Bau habe es inmitten der Fahrbahn eine Verkehrsinsel gegeben, doch dann sei sie leider verschwunden und nach Eröffnung der U-Bahn auch nicht mehr wieder angelegt worden, bedauert die Bürgerin. In der Pelkovenstraße seien jedoch viele Autos unterwegs, und zwar manchmal viel zu schnell: »von wegen Tempo 50«, hat die Anliegerin beobachtet. Die Passanten müssten außerdem zum Teil sehr lange am Straßenrand stehen und warten, bis keine Autos kommen, um dann über die Straße gehen zu können. Die Bürgerin beantragte deshalb im Moosacher Bezirksausschuss, dass die Stadt in der Pelkovenstraße auf Höhe der Dresdnerstraße einen Zebrastreifen auf der Fahrbahn aufträgt. Bis zur nächsten Ampel sei es »ein großer Umweg«.

Weiterer Artikel zum Thema

Nach einer längeren Diskussion stimmte die Mehrheit des Stadtteilgremiums für den Bürgerantrag und leitete ihn an die Stadtverwaltung weiter. »Es ist Teil des Schulwegs und ein Weg, der sich bei den Anwohnern eingebürgert hat«, sagte Kathrin Koop (SPD). Es gebe südlich der Pelkovenstraße Kindergärten, Krippen und eine Schule. Zudem sei für die Autofahrer das Abbiegen an dieser Stelle unübersichtlich. Ein Zebrastreifen wäre ordnend für den gesamten Verkehr »und würde dieser Ecke gut tun«. Das glaubt auch die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD). Es werde in diesem Bereich relativ schnell gefahren. CSU-Sprecher Dr. Alexander Dietrich beurteilt die Situation anders und sieht keinen Bedarf für einen Zebrastreifen gegeben.

Nur 100 Meter entfernt gebe es eine Ampel, wo man die Straße gefahrlos überqueren könne. Zudem befinde sich auf Höhe der Pelkoven-, Dresdner Straße der U-Bahnhof »Moosacher St.-Martins-Platz«. Man brauche also nur ein paar Treppen nach unten ins Zwischengeschoss gehen, durch dieses hindurchlaufen und am Ende wieder ein paar Treppen hochgehen. Auf diese Weise könne man von einer Seite der Pelkovenstraße völlig sicher auf die andere Seite gelangen, noch dazu ohne jeglichen Umweg zu einer Ampel. »Das sicherste ist unten durch, das zweitsicherste ist die Ampel.« Bei einem Zebrastreifen hingegen sei für die Kinder das Risiko größer als bei einer Ampel.

Bei der Moosacher Polizei sieht man das genauso. »Das U-Bahn-Zwischengeschoss ist die sicherste Querungsmöglichkeit. Man kann dort gefahrlos unten durch«, sagte Klaus Kellerer, Leiter der Polizeiinspektion 44 Moosach. Er sehe keine Notwendigkeit für einen Zebrastreifen. CSU-Sprecher Dietrich glaubt außerdem, dass die rechtlichen Voraussetzungen dafür gar nicht erfüllt seien. SPD-Sprecherin Hannelore Schrimpf entgegnete, dass »wir die Menschen nicht ändern können. Sie nehmen im Zweifelsfall den kürzesten Weg«. Sprich: Sie überquerten die Pelkovenstraße direkt, ohne Ampel und ohne U-Bahn-Zwischengeschoss. Das beobachte sie, Schrimpf, mehrmals pro Woche. Ein Zebrastreifen sei daher besser als gar nichts. Das Kreisverwaltungsreferat solle deshalb prüfen, ob ein markierter Überweg auf der Fahrbahn möglich wäre. ws

Artikel vom 21.08.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...