Besonders das neue Lichtkonzept überzeugt die Fachleute

München/Zentrum · Bahnhof Marienplatz wird modern

Gut wiederzuerkennen und trotzdem ganz neu wird sich der Bahnhof Marienplatz präsentieren, wenn 2014/15 alles fertig ist.	Simulation: MVG

Gut wiederzuerkennen und trotzdem ganz neu wird sich der Bahnhof Marienplatz präsentieren, wenn 2014/15 alles fertig ist. Simulation: MVG

München/Zentrum · Das U-Bahn-Zwischengeschoss am Marienplatz erhält derzeit ein neues Gesicht – und gewinnt dabei auch an Identität. Gemäß Wettbewerbsergebnis bleiben die markanten blauen Kacheln als prägendes Element in den Treppenhäusern erhalten.

Das verfeinerte Gestaltungskonzept der Wettbewerbssieger Allmann Sattler Wappner und Lichtplaner Ingo Maurer sieht ferner vor, die Decke im künftigen Zentralbereich des Sperrengeschosses orangerot zu gestalten und lichttechnisch in Szene zu setzen. Die farbliche Gestaltung soll die Einmaligkeit und besondere Stellung des Marienplatzes als Zentrum der Stadt und ÖPNV-Drehscheibe betonen. Die Stadtgestaltungskommission hat einhellig und voll des Lobes zugestimmt. Optisch entsteht hier durch Farbgebung etwas völlig Neues, obwohl die Grundprämissen der Gestaltung unverändert und streng geordnet bleiben.

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Neues Organgerot mit Signalwirkung

Es gibt künftig blau gekachelte Treppenbereiche als Zu- und Abgänge. Die Ladenpassagen und Zugänge werden mit vornehm silberfarbenen Wandfassaden und heller Decke ausgeführt, die zentrale Bahnhofshalle mit blau untersetztem silberfarbenem Wandmaterial und mit ihrem Orangerot, das ursprünglich von Rupprecht Geiger kreiert wurde. Wesentliches Ziel war, die Aufteilung der Flächen durch Material und Farbgestaltung sichtbar zu machen. Herbert König, Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft und Stadtwerke- Geschäftsführer Verkehr, freut sich: »Der Marienplatz bleibt ein markant gestalteter U-Bahnhof, einmalig und unverwechselbar. Das Konzept für den Marienplatz ist darauf angelegt, einen großen, übersichtlichen Zentralbereich zu schaffen, von dem alle Abgänge zu den Verkehrsmitteln ausgehen. Die orangerote Decke mit ihrer neuartigen LED-Ausleuchtung wird diesen Zentralbereich eindeutig definieren.«

Die Umgestaltung des Zwischengeschosses beginnt schnell. Erster Schritt war die Einrichtung einer Baulogistikfläche am Ausgang Die-nerstraße. Sie umfasst neben dem Zugang ins Zwischengeschoss, der derzeit wegen Sanierungsarbeiten ohnehin gesperrt ist, auch einen Teil des Marienplatzes an der Oberfläche. Rücksichtnahme wird dabei groß geschrieben: Die Logi- stikfläche wird in der Regel nur von 22.30 Uhr bis 10.15 Uhr beliefert; tagsüber wird die eingezäunte Fläche auf dem Marienplatz nur halb so groß wie in den Nachtstunden sein.

Baustelle getrennt mit Gipskarton

Im Bereich der Baulogistikfläche wird die Umgestaltung anfangen, bevor die Baustelle nach den Sommerferien in den Westen des Sperrengeschosses weiterzieht. Die Arbeitsschritte sind dabei immer dieselben: Zunächst werden Deckenverkleidung, Fassaden, Boden- platten, technische Einrichtungen und Einbauten wie Kioske entfernt. Dann erfolgt Betonsanierung – und anschließend die Neugestaltung. Die »Wanderbaustelle« wird jeweils mit Gipskarton-Platten vom übrigen Zwischengeschoss getrennt; Nutzer des ersten Untergeschosses müssen daher kleinere Umwege in Kauf nehmen.

Die Umbauarbeiten in den unteren Geschossen betreffen lediglich Betriebsräume. Fortgesetzt wird noch bis im Herbst die Sanierung der undicht gewordenen Deckenfugen. Der Abschluss aller Arbeiten ist für 2014/2015 geplant. Vor allem Feuchtigkeit und aggressive Streusalzrückstände haben über die vergangenen 40 Jahre Schäden an der Bausubstanz verursacht. Außerdem gibt es altersbedingte Defizite bei den technischen Einrichtungen. Zudem sollen die Einzelhandels- und Gastronomieflächen verbessert und erweitert werden, vor allem auch, um zusätzliche Einnahmen für die Finanzierung der Modernisierung zu generieren.

Artikel vom 30.07.2012
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