Fußballstreit geht in nächste Runde

Ottobrunn · Kein Einvernehmen

Ottobrunn · Der Fußballstreit um die Nutzung von Trainings- und Spielflächen am Ottobrunner Haidgraben (wir berichteten) zwischen dem angestammten Traditionsverein TSV Ottobrunn und dem neugegründeten FC Ottobrunn geht weiter.

In der vergangenen Woche setzten beide Vorstände klare Zeichen. Zunächst lehnte der TSV eine Mitnutzung der fünf Plätze ab. In einer Presseerklärung wurde dieses Vorgehen anschließend vonseiten der FC-Führung harsch gerügt. Zudem verlangt der Fußballclub, das Rathaus und damit Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) müsse in dem Streit ein Machtwort sprechen.

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Eine Lösung freilich scheint ferner denn je. Für den FC allerdings wird die Zeit knapp. Denn bis Mitte Mai muss der Verein dem Verband eigene Plätze nachweisen, um mit seinen Nachwuchsteams an der Punkterunde ab Herbst teilnehmen zu können. Andernfalls könnten die derzeit 160 Jugendlichen und 28 Trainer des FC im Regen stehen. Es könnte in diesem Frühjahr so schön sein im Ottobrunner Fußball. Die erste Mannschaft des TSV strebt nach Jahren in der Versenkung derzeit mit Macht und aktuell fünf Punkten Vorsprung kurz vor Saisonende der Bezirksliga entgegen und eilt von Sieg zu Sieg.

Doch die Ottobrunner Sportschlagzeilen dominiert der Streit zwischen dem TSV und dem neu gegründeten FC. In einer Sitzung der Abteilungsleiter des TSV war nun beschlossen worden, aus Gründen des Eigenbedarfs dem FC am Haidgraben keine Plätze für Trainingszwecke und Spiele zur Verfügung zu stellen. Die brauche man trotz des Abgangs von 160 Nachwuchsspielern zum FC dennoch für den eigenen TSV-Betrieb. Beim FC und seinem Vorstand Maximilian Rupp freilich sieht man diese Entscheidung als »Boykott gegen den FC«. Der eigene, neue Verein solle verhindert werden. „»Es geht nicht um die Interessen der Kinder und Jugendlichen. Es geht nur darum den FC platt zu machen«, schimpft dessen Vorstand in einer Presseerklärung. Beim TSV sieht man die Dinge konträr. Man werde trotz des Abgangs der Jugendlichen auch künftig genauso viele Teams am Start haben wie bisher, vermeldete TSV-Pressesprecher Max-Benedikt Bauer. »Wir stoßen regelmäßig an Kapazitätsgrenzen – brauchen vor allem auch neben dem Kunstrasen den alten Hartplatz als Winteralternativen«. Wenigstens diesen Platz beim Schlittenberg hatte der FC als Trainingsfläche gefordert – bekommen wird er ihn laut TSV aber nicht.

»Wir haben 30 Mannschaften im Spielbetrieb und brauchen die fünf Plätze selbst«, ist vom TSV zu vernehmen. Dieser beruft sich auf die alleinigen Nutzungsverträge mit der gemeindlichen Sportpark GmbH – die dem TSV das alleinige Nutzungsrecht garantieren. In seiner Not adressiert der FC seine Forderungen nach einer Berücksichtigung eigener Interessen auch an die Gemeinde selbst. Bürgermeister Thomas Loderer hat bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, der TSV sei aufgrund der bestehenden Verträge alleiniger Verhandlungs- und möglicher Vertragspartner. RedO

Artikel vom 15.05.2012
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