Redakteurin Heike Woschée zum Thema: Mut zu kreativen Lösungen

München · So seh ich das: „Eisbach-Surfen. Das ist die perfekte Welle“

München · Mit ihrem Lied „Das ist die perfekte Welle“ landete die Band Juli im Sommer 2004 einen Hit. Welches Lied könnte besser zum Eisbach-Surfen passen, beschreibt es doch treffend, wie der Surfer und sein Brett eins werden mit der Welle, wie alle Gedanken von dem Gefühl des Wellenreitens verdrängt werden.

Schon lange ist das Surfen im Englischen Garten kein Geheimtipp mehr, dafür ein beliebter Treffpunkt von Surfanhängern und Schaulustigen, die die Sportler in Badehosen dabei beobachten, wie sie mehr oder weniger elegant in den tosenden Fluten der Isar untergehen. Natürlich erst, nachdem die Welle mehr oder minder erfolgreich geritten wurde.

Was mir an diesem Sport mitten in München besonders gut gefällt, ist die Idee, die dahinter steckt. Wenn wir in München schon keine Meereswogen vor der Haustüre haben, dann muss man eben nach etwas Vergleichbarem suchen, um seiner Leidenschaft nachzu­gehen. Kreativität und keine Angst vor wirklich eiskaltem Wasser haben dazu geführt, diese Sportart auch mitten in München zu etablieren. Geht nicht, gibt’s nicht, lautet das Motto, das zur Einführung dieser Sportart im Herzen der Weltstadt mit Herz geführt hat. Ich wünsche mir auch für andere Bereiche, wie zum Beispiel beim Thema Verkehr oder Kinderbetreuung mehr Fantasie und Mut nach unkonventionellen Lösungen zu suchen, selbst wenn man dabei manchmal Gefahr laufen kann, baden zu gehen. So seh ich das.

Artikel vom 28.07.2011
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