Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Kirsten Ossoinig: „Alle haben doch sicher dasselbe Ziel: heil ankommen”

München · Zum Thema: Radeln in München - So seh ich das!

München · Ich bin Nichtradler und nicht Nichtraucher. Was jetzt mein Rauchverhalten mit Strampeln auf zwei Rädern zu tun hat? Auf den ersten Blick vielleicht nichts – aber ich kann mitreden, was die Schnittmenge beider Tätigkeiten angeht: Rücksicht. Als Raucher vielerorts unerwünscht, gehe ich halt raus, rauche erst gar nicht oder frage artig, ob jemand was dagegen hat, bevor ich mir eine anstecke.

Und ich rumple somit in der Regel mit niemandem zusammen, man muss eben nur drüber reden. Zusammenrumpeln tun aber wohl viele der Radler mit anderen Zweiradfahrern, Autos und Passanten.

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Sicher, wenn ein „Radlrowdy“ rücksichtslos unterwegs ist, bleibt vom Radl herunter bei einer Geschwindigkeit von gefühlten 100 Stundenkilometer nicht viel Zeit, sich mit anderen davon genervten Verkehrsteilnehmern gütlich zu einigen. Aber kann man nicht von vornherein einen Gang zurückschalten? Gänge, habe ich mir sagen lassen, gibt es am Radl doch genug! Und was für mich beim Rauchen zählt, nämlich Rücksichtnahme, kann ich ja auch auf mein Nichtradlerdasein anwenden, das ebensowenig militant sein muss, wie ein Nichtraucherdasein: Nicht gleich schimpfen über die Raucher – äääh, Radler – sondern Augen auf im Straßenverkehr und langsam tun. Denn egal, ob mit oder ohne Mountainbike, Citycruiser oder Klapprad – wir alle sitzen auf Münchens Straßen quasi im selben Boot – und haben doch sicher dasselbe Ziel: heil ankommen. So seh ich das.

Artikel vom 05.05.2011
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