Innenstadt-Einrichtungen engagieren sich in Entwicklungshilfe

Altstadt · Eine gerechte Welt

Jörn von Graben (l.) und Christoph Rapp haben bei der »Entwicklungspoliti­­schen Börse« Bilder ihrer Auslandsaufenthalte präsentiert.	Foto: js

Jörn von Graben (l.) und Christoph Rapp haben bei der »Entwicklungspoliti­­schen Börse« Bilder ihrer Auslandsaufenthalte präsentiert. Foto: js

Altstadt · Erstmals hat am Samstag im alten Rathaus die Entwicklungspolitische Börse »Gemeinsam für eine gerechte Welt« stattgefunden. Teilgenommen haben rund 70 Organisationen, die sich mit Entwicklungshilfe beschäftigen.

Unter anderem die Technische Universität München (TU), Misereor, das Erzbischöfliche Ordinariat und das Nord Süd Forum, das die Veranstaltung gemeinsam mit der Stadt organisiert hat. Das Fazit der Aussteller, von denen viele auch in der Innenstadt angesiedelt sind: Trotz geringer Besucherzahl habe sich die Messe gelohnt.

Auch Studenten können Entwicklungshilfe leisten. An ihrem Stand zeigten Jörn von Grabe und Christoph Rapp vom »Verein zur Förderung des Wissensaustauschs« Bilder ihrer Projekte in Afrika und Lateinamerika. ­­»In Mozambique haben wir zum Beispiel ein Hydrauliklabor mit neuer Messtechnik ausgestattet«, berichtet Christoph Rapp. Gegründet wurde der Verein im vergangenen Jahr, hervorgegangen ist er aus einer Initiative der TU an der Arcisstraße. Mit dem Ziel, technisches Know-How in Entwicklungsländer zu bringen.

Das Erzbistum München-Freising mit Sitz an der Rochusstraße, stellte seine aktuellen Informationsmaterialien vor. Herausgegeben hat der Sachausschuss »Gerechtigkeit, Entwicklung, Frieden« unter and­­erem eine Broschüre mit dem Titel »Anders besser leben.« Damit wolle man den Bürgern zeigen, wie sie durch »verändertes Verhalten im Alltag der Ausbeutung von Entwicklungsländern entgegen wirken können«, erklärte Anita Langer, die im Ausschuss tätig ist. Die Organisation »Misereor«, die an der Dachauer Straße ansässig ist, informierte über die sozialen Folgen des Rapsanbaus in Entwicklungsländern. »Bauern werden zu Tagelöhnern degradiert, nur damit wir mit Bio-Treibstoff aufs Gas steigen können«, mahnte Hans Geisslhofer, der bei »Misereor« seit zehn Jahren für Umweltprojekte zuständig ist.

Das Nord Süd Forum, das sein Büro im EineWeltHaus an der Schwanthalerstraße hat, fand vor allem bei den jungen Besuchern Beachtung. »Viele haben sich über Freiwilligendienste im Ausland informiert«, sagte die Mitarbeiterin Johanna Donner. Insgesamt hielt sich die Zahl der Besucher jedoch in Grenzen. Dennoch war die Messe für die Aussteller erfolgreich. »Wir konnten hier viele Kontakte zu anderen Organisationen knüpfen«, sagte Rapp.

Auch Langer betonte, sie habe den Tag nicht als negativ empfunden. Geisslhofer freute sich über die Diskussionsbereitschaft der Bürger. Auch Donner war zufrieden: »Meine Empfehlung, sich ehrenamtlich zu betätigen, wurde von den Besuchern hier positiv aufgenommen.« Dies sei bei anderen Veranstaltungen meist nicht der Fall. Julia Stark

Artikel vom 26.10.2010
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