In der Donnersbergerstraße sowie insgesamt im Bereich Rotkreuzplatz Süd herrscht enormer Parkdruck. In der Not parken Stellplatzsuchende daher auch auf Gehwegen oder in Haltverbotszonen. Während auf der einen Seite die Autofahrer frustriet sind, dass sie keinen Parkplatz finden, ärgern sich auf der anderen Seite Fußgänger über zugeparkte Gehwege. Im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) sucht man nach Lösungen und entschied jüngst, sich für Poller an den Kreuzungen in der Donnersbergerstraße einzusetzen. Zudem sollen spezielle Parkplätze für Motorräder und Mopeds dafür sorgen, dass die Gehwege vor Ort künftig passierbarer werden.
„Nahezu täglich gibt es Beschwerden von Anwohner über parkende Kraftfahrzeuge auf dem Gehweg“, heißt es im Antrag, den Fabian Norden (Grüne) und Felix Meyer (FDP), beide Mitglieder im Unterausschuss Verkehr des BA 9, initiiert haben. Besonders die Kreuzungsbereiche in der Donnersbergerstraße seien häufig zugeparkt, weswegen es regelmäßig zu Behinderungen des Fußverkehrs komme. „Daher sollte geprüft werden, ob nicht doch Poller in der Donnersbergerstraße möglich sind, um so das Parken auf dem Gehweg effektiv zu verhindern“, lautet der Vorschlag aus dem Unterausschuss Verkehr, der im BA breite Zustimmung fand. Einstimmig verabschiedete das Gremium den Antrag auf Poller, insbesondere an den Kreuzungen der Donnersbergerstraße mit der Schlör- und der Hirschbergstraße. Der Antrag wurde damit an die Stadtverwaltung geschickt – entgegen geäußerter Einwände aus der Bürgerschaft.
Im Rahmen der BA-Sitzung sprach eine Bürgerin vor, die als Vertreterin eines Handwerksbetriebes kam und gegen die Einrichtung von Pollern ist: „Wo sollen die Handwerker denn parken?“, fragte sie. Handwerker suchten unter Umständen vergeblich nach einem freien Parkplatz. „Und die Zeit, die wir zum Suchen brauchen, zahlt am Ende der Verbraucher“, erklärte die Frau.
Es sei „ein schwieriger Abwägungsprozess“, sagt BA-Vorsitzende Anna Hanusch (Grüne) dazu. Der Großteil der regelwidrig auf den Gehwegen abgestellt Fahrzeuge gehörte jedoch nicht zu jener Personengruppe, die als Dienstleister o.Ä. vor Ort tätig sein müssen. Daher setzt man nun auf die Poller, um für Passanten wieder mehr Raum zu schaffen. Fabian Norden weist zudem darauf hin, dass im Zuge der „Mobilitätsstrategie 2035“, einem Projektkonzept aus dem Mobilitätsreferat (MOR), eigens Lieferzonen eingerichtet werden sollen, die auch von Handwerkern genutzt werden könnten.
Weniger Widerspruch erntete indes der zweite Vorschlag aus dem Unterausschuss Verkehr, demzufolge in der Donnersbergerstraße spezielle Motorrad-Parkplätze eingerichtet werden sollen. Denn zu den geparkten Fahrzeugen auf den Gehwegen gehört auch eine relativ hohe Zahl von Motorrädern und -rollern. „So sehr die Duldung in Einzelfällen verständlich ist, ermutigt dies auch anderen motorisierte Fahrzeuge auf dem Gehweg zu parken“, heißt es im Antrag. Eigene Abstellanlagen für motorisierte Zweiräder könnten verhindern, dass diese auf dem Gehweg stehen oder Fahrradabstellanlagen blockieren. Beide Anträge verabschiedete der BA einstimmig und gab sie ans MOR zur Prüfung weiter.