Veröffentlicht am 21.08.2023 08:54

Köskgarten retten

Sie wollen den „Köskgarten“ erhalten, im Bild von links: Paula Pongratz, Tim Davies, Fabian Sefzig, Edith Mirwald, Wolfi Schlick und St. Müller (Künstlername) von der Initiative „Köskgarten retten“. (Foto: Initiative ?Köskgarten retten?)
Sie wollen den „Köskgarten“ erhalten, im Bild von links: Paula Pongratz, Tim Davies, Fabian Sefzig, Edith Mirwald, Wolfi Schlick und St. Müller (Künstlername) von der Initiative „Köskgarten retten“. (Foto: Initiative ?Köskgarten retten?)
Sie wollen den „Köskgarten“ erhalten, im Bild von links: Paula Pongratz, Tim Davies, Fabian Sefzig, Edith Mirwald, Wolfi Schlick und St. Müller (Künstlername) von der Initiative „Köskgarten retten“. (Foto: Initiative ?Köskgarten retten?)
Sie wollen den „Köskgarten“ erhalten, im Bild von links: Paula Pongratz, Tim Davies, Fabian Sefzig, Edith Mirwald, Wolfi Schlick und St. Müller (Künstlername) von der Initiative „Köskgarten retten“. (Foto: Initiative ?Köskgarten retten?)
Sie wollen den „Köskgarten“ erhalten, im Bild von links: Paula Pongratz, Tim Davies, Fabian Sefzig, Edith Mirwald, Wolfi Schlick und St. Müller (Künstlername) von der Initiative „Köskgarten retten“. (Foto: Initiative ?Köskgarten retten?)

Die Sitzgruppe unter den Bäumen an der Ecke Schrenkstraße/ Westendstraße diente früher einmal als Lesegarten für die alte Stadtteilbücherei. Diese ist längst aus dem Gebäude an der Schrenkstraße 8 ausgezogen. Seither wird das Haus neben dem Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ), zwischengenutzt. Neun Jahre schon finden im „Kösk“ (türkisch für Hütte), betrieben vom Kreisjugendring (KJR), Konzerte, Ausstellungen oder Performances statt – ein kultureller Treff- und Begegnungsort hat sich damit im Westend etabliert. Das Kösk aber wird samt Vorplatz, ebenso wie das MKJZ demnächst abgebrochen, um einem Neubau zu weichen. Kurz bevor die Bagger anrollen, setzen sich nun Anwohner, Künstler und Kulturschaffende für den „Köskgarten“ ein.

„Stößt auf Unverständnis“

„Das Westend bietet wenig offene Orte zur Regeneration und zur kulturellen und sozialen Begegnung“, argumentiert die Bürgerinitiative „Köskgarten retten“, sie sich jüngst zusammenschloss. Der Köskgarten sei einer der wenigen solcher Begegnungsplätze, die zudem Grün ins Viertel brächten. Unter schattenspendenden Bäumen auf lauschigem Rund treffen und trafen sich Bürger mit verschiedensten Hintergründen zum abendlichen Konzert, zur gemeinsamen „grünen” Mittagspause oder einfach um ein bisschen Ruhe in der urbanen Hektik zu genießen, erklärt die Initiative. Gerade in diesen heißen Sommertagen werde deutlich, wie wichtig Grünflächen und Bäume für das Mikroklima der Stadt seien. Die Initiative wolle nicht gegen den schon lange geplanten Neubau wettern, schließlich entsteht hier ein neues Jugendhaus mit benötigten Räumen für Kinder und Jugendliche (der Westend-Anzeiger berichtete). „Dass dies aber die Rodung des idyllischen Gartens bedeutet, stößt auf Unverständnis“, erklärt die Initiative, zu der u.a. Andreas Eichlinger (Architekt), Wolfi Schlick (Express Brass Band), Fabian Sefzig (Irrland), Edith Mirwald (IT-Technikerin), Anne Schmidt (Garfikerin) oder York Runte (Wohnprojekt „Ligsalz 8“) zählen. Der Garten ließe sich ihrer Ansicht nach erhalten, wenn der KJR darauf verzichten würde, seine Verwaltung an den Standort zu ziehen. „Wir sind daher der Meinung, dass keine der geplanten Büros an dieser Stelle realisiert werden müssen, denn leerstehender Büroraum ist in München keine Mangelware. Ohne Büros sollte die Bestandsfläche für den Neubau ausreichen”, erklärt York Runte.

„Wäre ein Rückschritt“

„Der alte Baumbestand kann nicht mit einer Neubepflanzung ersetzt werden“, ergänzt Anwohnerin Edith Mirwald. „Neue Bäume brauchen Jahrzehnte um eine vergleichbare Baumkrone zu entwickeln. Das wäre für das Mikroklima im Westend ein Rückschritt.” Die Initiative fordert, dass das Bauvorhaben unter Berücksichtigung der geänderten Umstände (Corona - Homeoffice, verändertes Freizeitverhalten der Menschen in der Stadt, rasant fortschreitende Dynamik in Bezug auf den Klimawandel.) neu bewertet werde. Außerdem wünschen sich die Anwohner mehr Transparenz und wollen an der Projektentwicklung teilhaben, weswegen sie jüngst auch beim Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) vorsprachen. Inwiefern dies noch möglich ist, bleibt nun abzuwarten.
Für den 16. Oktober ist zumindest eine Bürgerveranstaltung vorgesehen, wo Baureferat und KJR über die Neubaupläne informieren und wo es Raum für Bürgeranliegen geben soll.

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