Im Landkreis Dachau hat die Bayernwerk Netz GmbH eine neue 110-kV-Erdkabelleitung in Betrieb genommen. Mit 18 Kilometern ist es das aktuell längste Hochspannungs-Erdkabelprojekt des Netzbetreibers. Die neue Leitung verbindet das Umspannwerk Kleinschwabhausen bei Markt Indersdorf mit dem Umspannwerk in Oberbachern bei Bergkirchen. Grund für die neue Leitung ist der stark gestiegene Ausbau der Erneuerbaren: Allein im nördlichen Landkreis ist die installierte Leistung in den letzten zehn Jahren um 120 Prozent auf über 143 Megawatt gewachsen.
„Für uns als Netzbetreiber ist die ganze Region ein großes grünes Kraftwerk. Die mehr als 4.100 PV-Anlagen erzeugen inzwischen deutlich mehr Strom als vor Ort verbraucht werden kann. Mit unserer neuen Leitung können wir den Stromüberschuss aufnehmen und zu den Verbrauchern im Großraum München verteilen. Die heutige Inbetriebnahme ist deshalb ein wichtiger Schritt für die Energieversorgung in ganz Oberbayern. Gleichzeitig schaffen wir neue Kapazitäten für die Energiewende im Landkreis, um weitere PV-Anlagen und Windräder ins Netz bringen zu können. Ohne leistungsstarke Stromnetze würde die Energiewende nur ein schöner Traum bleiben, wir machen sie zur Realität“, erklärt Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG.
Nach einem umfangreichen Genehmigungsverfahren und einer Bauzeit von 16 Monaten ist die neue Leitung mit zwei Kabelsystemen in Betrieb gegangen. Die Trasse verläuft durch die Gemeinden Bergkirchen, Markt Indersdorf und Schwabhausen. Ein Großteil der Leitung wurde in offener Bauweise mit bis zu 1,75 Meter tiefen Gräben verlegt.