Seit Juni 2024 laufen die Arbeiten für den Bau der Tram-Westtangente sowie für Projekte in Zusammenhang damit. Wegen des Sanierungsbedarfs und der künftigen Belastung durch den Tramverkehr muss auch die Brücke der Fürstenrieder Straße über die Autobahn A96 neu gebaut werden. Da die neue Brücke keine Versorgungsleitungen mehr führen soll, müssen diese verlegt werden. Das betrifft insbesondere die Hauptwasserleitung 5.
Vor kurzem haben die Arbeiten für einen sogenannten Spartenbypass auf Höhe der Brücke begonnen. Der Spartenbypass besteht aus zwei etwa 100 Meter langen Tunneln, die parallel zur Fürstenrieder Straße zwischen dem Stegener Weg und der Gerty-Spies-Straße unter der Autobahn A96 hindurchführen. In diesen vier Meter breiten und mehr als zwei Meter hohen Tunneln werden die Hauptwasserleitung 5 sowie weitere Versorgungsleitungen gelegt.
Der Spartenbypass ist die Voraussetzung für den Neubau der Brücke über die A96, erläuterte MVG-Chef Ingo Wortmann: „Damit erneuern wir nicht nur die Infrastruktur an der Autobahnbrücke, sondern schaffen auch die Grundlage dafür, dass die Trambahn voraussichtlich ab Ende 2027 darüberfahren kann. Der Neubau der Brücke ist entscheidend für die Bauarbeiten an der Hauptwasserleitung und die Inbetriebnahme des südlichen Abschnitts der Tram-Westtangente.“
Michael Kordon (Autobahn GmbH des Bundes) erinnerte daran, dass die Zusammenarbeit mit SWM und MVG bei der Tramtangente „anfangs Herausforderungen mit sich brachte”. Nun freue man sich auf ein „weiterhin partnerschaftliches Miteinander zur erfolgreichen Umsetzung dieses wichtigen Infrastrukturprojektes für München.“
Mit einem Durchmesser von bis zu 1,20 Meter ist die Hauptwasserleitung 5 (HW 5) eine der wichtigsten Wasserleitungen Münchens und versorgt ca. 80.000 Haushalte im Münchener Westen und Nordwesten mit frischem Trinkwasser aus dem Mangfalltal. Durchschnittlich fließen im Durchschnitt 720 Liter pro Sekunde durch die HW5.
Die teilweise 100 Jahre alte HW5 liegt unter der geplanten Trambahnstrecke. Sollten an ihr Wartungsarbeiten notwendig werden, müssten später Gleise und Betonplatten weggerissen werden - der Trambahnbetrieb käme dann komplett zum Erliegen.
Daher wird die Wasserleitung jetzt in andere Teile der Straße verlegt, die im Notfall deutlich leichter und mit geringeren Auswirkungen zugänglich sind. Die HW5 wird zwischen der Lierstraße in Nymphenburg und dem Kreuzhof auf 5,5 Kilometern Länge verlegt.
Sparten nennt man im Straßen- und Tiefbau unterirdisch verlegte Leitungen und Kanäle (für Wasser, Gas, Strom, Abwasser, Telekommunikation) aller Art.