Wenn Stadträte einen Antrag und damit der Stadtverwaltung Hausaufgaben aufgeben, muss die Stadtverwaltung innerhalb von sechs Monaten in die Pötte gekommen sein - so regelt es die Geschäftsordnung des Stadtrates, der wiederum die Bürgerinnen und Bürger vertritt. Im September 2020 stellten Stadträte der FDP und der Bayernpartei einen solchen Antrag zur Planung und Finanzierung des S-Bahn-Halts Berduxstraße.
Sie mussten indes nicht das übliche halbe Jahr auf die Antwort der Stadtverwaltung warten, sondern weit mehr als fünf Jahre - also zehn Mal so lange. Das städt. Mobilitätsreferat gab jetzt als Grund für diese enorme Verspätung „personelle Engpässe” an. Die meisten Punkte, die die Stadträte damals behandelt haben wollten, haben sich in der langen Zwischenzeit erledigt - und für den Rest (die Planung einer Verbindungskurve vom Pasinger Bahnhof zur Bahnstrecke Richtung Moosach) konnte Georg Mobilitätsreferent Dunkel nur eine nicht zufriedenstellende Aussage tätigen.
„Die Planungen beinhalten nach jetzigem Stand nicht die Pasinger Verbindungskurve”, teilte Dunkel mit. Grund sei, dass der neue Bahnhof Berduxstraße in erster Linie den Anschluss an die Innenstadt sicherstellen soll. Der neue Bahnhof entstehe voraussichtlich auf der Westseite der Gleisanlagen und somit in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung. Ein Anschluss des Bahnhofs Berduxstraße aus Richtung Pasing würde daher sehr enge Gleisradien erfordern, welche sich aufgrund der baulichen Situation nicht herstellen lassen. Zudem müssten nach Erreichen des Bahnhofes alle Schienen gequert werden, um die Trasse der S1 (Richtung Nordring) zu erreichen. „Es ist nicht absehbar, dass diese Maßnahmen mit vertretbarem baulichem Aufwand erreicht werden kann”, meinte Dunkel. Daher könne diesem anno 2020 vorgebrachten Antragspunkt nicht entsprochen werden.