Veröffentlicht am 11.10.2024 12:59

Tigermückenalarm!


Von red

Nachdem im letzten und vorletzten Jahr in der Gemeinde Oberhaching Tiere aufgetaucht waren, wurden nun auch Funde der Asiatischen Tigermücke in der Gemeinde Ismaning bestätigt. Ein Bürger hatte im August eine Mücke in seinem Garten in der Sophienstraße gefunden und zur Bestimmung an die KABS e.V. (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) geschickt. Anfang September hat dann das Gesundheitsamt München-Land in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in dem betreffenden Garten eine Mückenfalle aufgestellt, um ein gezieltes Monitoring durchzuführen. Man wollte wissen, ob sich weitere Tigermücken im direkten Umfeld finden lassen. Tatsächlich wurden im Anschluss auch weitere Tigermücken-Exemplare nachgewiesen.

Klimawandel begünstigt die Ansiedlung der Tiere

Aufgrund der sich verändernden Klimafaktoren finden Stechmückenarten, die durch den internationalen Handels- und Tourismusverkehr eingeschleppt werden, zunehmend günstige Bedingungen, um sich auch in Deutschland anzusiedeln und überwinterungsfähige Populationen zu bilden. Dem kann jedoch durch die aktive Mithilfe der Bürger bei der Bekämpfung begegnet werden.

Tigermücken gehören zu den sogenannten Container-Brütern und legen ihre Eier in Kleingewässern ab. Das tagaktive, sehr kleine, auffällig schwarz-weiß gestreifte Insekt zeigt ein aggressives Stechverhalten. Dadurch tritt es hierzulande aktuell vor allem als „Lästling” in Erscheinung; eine Ausbreitung wirkt sich negativ auf die Lebensqualität der Bevölkerung aus.

Aggressives Tier überträgt Krankheiten

Durch Tigermücken können grundsätzlich auch verschiedene reiseassoziierte Erkrankungen, wie das Chikungunya-Fieber, das Dengue-Fieber, das Zika-Fieber und das West-Nil-Fieber übertragen werden. (Reiseassoziierte Krankheiten sind solche, die über Reisende nach Deutschland kommen, Anm. d. Red.) In Deutschland wird das Risiko einer Infektion durch den Stich einer Tigermücke derzeit noch als gering erachtet, da die Erkrankungen hierzulande bisher nicht endemisch, also gehäuft, vorkommen.

Mithilfe der Bevölkerung ist gefragt

Jeder einzelne kann dazu beitragen, die weitere Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern. Dabei geht es einerseits darum, Verdachtsfälle zu melden und verdächtige Mücken zur Untersuchung einzusenden, damit Vorkommen identifiziert werden können. Andererseits ist es wichtig, den Tieren möglichst keine Brutmöglichkeiten zu bieten.

Der Flugradius der Tigermücke ist mit circa 200 Metern sehr gering, was für Bekämpfungs- und Vermeidungsstrategien von Vorteil ist. Die Eier der Asiatischen Tigermücke sind unempfindlich gegenüber Trockenheit und Kälte; so können die Tiere auch in hiesigen Gegenden überwintern. Daher sollten folgende Handlungsempfehlungen auch berücksichtigt werden, wenn man im Herbst seinen Garten winterfest macht.

Was zu tun ist

Insbesondere Bürger im engeren Umkreis des Fundortes, also rund 200 Meter um die Sophienstraße in Ismaning, sollten Folgendes beachten:
• Wasseransammlungen vermeiden, zum Beispiel indem man wöchentlich die Blumenuntersetzer, Vogeltränken und Grabvasen ausleert. Reinigen verstopfter Regenrinnen
• Derartige Behälter regelmäßig und gründlich reinigen, um Stechmückeneier zu entfernen (Reinigung mit heißem Wasser, Ausschrubben der Gefäße)
• Unbenutzte Behälter entfernen oder umdrehen, damit sich keine Regenwasseransammlungen bilden
• Regentonnen mückensicher abdichten (zum Beispiel mit einem Mückennetz oder einem Deckel)
Weitere Informationen gibt es auf der Website des Landratsamts unter www.landkreis-muenchen.de/

Mücken einsenden

Bürger, die Stechmücken entdecken, die ihnen auffällig vorkommen, können diese Exemplare an das LGL senden. Wichtig ist, dass die Stechmücken möglichst im Ganzen versendet und nicht zerquetscht werden. Geeignetes Verpackungsmaterial sind zum Beispiel eine Streichholzschachtel oder ein Plastikröhrchen. Die Stechmücken sollten trocken gelagert und versendet werdem – also nicht in Flüssigkeiten wie Alkohol eingelegt. Typisch ist für Tigermücken ein weißer Strich auf dem Kopf und dem Rücken.
Adresse:
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Landesinstitut für Tiergesundheit II
Sachbereich TG 6.3
Veterinärstraße 2
85764 Oberschleißheim

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