Parking Day: Parkplatz wird zum Spielplatz


Von Patrizia Steipe
Die Parkbucht eignet sich ideal für ein „Mensch-ärgere-dich-Spiel”. (Foto: pst)
Die Parkbucht eignet sich ideal für ein „Mensch-ärgere-dich-Spiel”. (Foto: pst)
Die Parkbucht eignet sich ideal für ein „Mensch-ärgere-dich-Spiel”. (Foto: pst)
Die Parkbucht eignet sich ideal für ein „Mensch-ärgere-dich-Spiel”. (Foto: pst)
Die Parkbucht eignet sich ideal für ein „Mensch-ärgere-dich-Spiel”. (Foto: pst)

Auf den beiden Parkplätzen vor der Eisdiele in der Römerstraße herrscht fröhliches Treiben. Einige spielen am Boden „Mensch-ärgere-dich-nicht“, andere lassen sich die Ideen für einen Radweg entlang der Römerstraße erläutern und wieder andere machen es sich in einem Liegestuhl bequem. Jedes Jahr, am dritten Freitag im September, findet weltweit der internationale „Parking Day” statt. Dabei werden für ein paar Stunden Parkflächen in Aufenthaltsorte umgewandelt. Im Landkreis machte der Fahrradclub ADFC mit Unterstützung des Grünen-Ortsverbands mit.

Sie wollen auf den enormen Flächenverbrauch durch parkende Autos hinweisen, erklärt Grünen-Sprecherin Anja Kiemle. „Ein Parkplatz hat mindestens 12 Quadratmeter“, steht auf einem Plakat und: „Pkw sind durchschnittlich 23 Stunden pro Tag abgestellt“. Damit man sich das vorstellen kann, haben die Initiatoren zwei Parkbuchten mit Teppichen, Tischen, Zimmerpflanzen und Liegestühlen in gemütliche Aufenthaltsorte verwandelt. Auf dem Boden wird gewürfelt, an dem Tisch Uno gespielt. Es gibt ein Quiz und Informationen. Kein Wunder, dass da auch die Polizei nach dem Rechten schaut. Doch die Aktion ist angemeldet. ADFC-Sprecher Jakub Tobolar zieht die Genehmigung aus der Tasche.
„Weniger Blech bedeutet mehr Leben“, erklärt Kiemle. Bereits im vergangenen Jahr wurde beim Parking Day mitgemacht. Ziel ist, dass über nachhaltige Mobilität nachgedacht wird und kreative Alternativen zu Auto und Co. in der Stadtplanung gefunden werden. Durch Car-Sharing-Angebote und ein Umsteigen auf das Fahrrad könne Platz geschaffen werden, regte Kiemle an und der ADFC warb für sein Lastenrad, das man sich für eine Probefahrt ausleihen kann.

Radweg entlang der Römerstraße

Tobolar erläuterte die Ergebnisse der Arbeitsgruppe, die sich um Verkehrssicherheit entlang der Römerstraße einsetzt. „Derzeit fahren viele aus Angst vor dem Autoverkehr verboten mit dem Fahrrad auf dem Gehsteig“, weiß Tobolar. Tatsächlich sieht man immer wieder Radler auf dem Gehweg. Es müsse unbedingt ein Radweg installiert werden, so der Radexperte und er weiß auch wie. Die Römerstraße sei zwischen „Am Bahnhof“ und der Kiltrahingerstraße elf Meter breit, genug Platz um beidseitige Radfahrstreifen mit jeweils zwei Metern einzurichten. Für die Markierungen bräuchte man lediglich einen Eimer mit weißer Farbe, erläutert Tobolar die geforderte Maßnahme. Etwa zwölf Parkplätze entlang der Straße müssten allerdings weichen, nur die Parkbuchten sollen bleiben. Ein Parkproblem würde jedoch nicht entstehen. Es gibt viele Parkmöglichkeiten in der Umgebung, die in der Bevölkerung weitgehend unbekannt sind, wie die Tiefgarage in der Pollinger Straße oder versteckt liegende wenig genutzte öffentliche Parkplätze in der Seitenstraße.

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