Chabrol ist ein genialer Beobachter des Horrors hinter der Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit. Mit Hilfe psychokriminalistischer Intrigen deckt er die Frustration, den Hass und die Heuchelei des französischen Kleinbürgertums auf. Plötzlich dringt das Böse in den Alltag ein, und die Normalität gerät aus den Fugen es geht um Mord und pathologische Formen von Liebeswahn.
»Ich seziere eben gern die Liebe« sagt der 74-jährige Star-Regisseur, der seine Filme mit der Crème de la crème der französischen Schauspieler besetzt.
Alle Filme laufen im Original mit deutschen und englischen Untertiteln im Vortragssaal der Münchner Stadtbibliothek Gasteig, Karten gibt es seit 1. Februar über München Ticket zu 5 Euro, ermäßigt 4 Euro. Am 15. Februar, 18 Uhr, und 16. Februar, 20 Uhr, ist »La Femme infidèle« von 1969 zu sehen. Hinter dem angeblich perfekten Familienleben der Familie Desvallée haben sich längst Risse aufgetan. Die Ehe von Charles und Hélène ist nur noch Fassade, hinter der sich Langeweile, Lüge und Heuchelei breitgemacht haben. Charles verdächtigt seine Frau, ein Verhältnis zu haben. Er engagiert einen Privatdetektiv.
»Le Boucher« von 1970, steht am Dienstag, 15. Februar, 20 Uhr, und Mittwoch, 16. Februar, 18 Uhr, auf dem Programm.
»La Cérémonie« (Biester) aus dem Jahr 1995 mit Isabelle Huppert läuft am Donnerstag, 17. Februar, 18 Uhr, und Freitag, 18. Februar, 20 Uhr.
In »Merci pur le chocolat« (Süßes Gift) spielt Isabelle Huppert die diabolische Frau, die gleich einer todbringenden Spinne versteckt in ihrem selbst gewobenen Familiennetz die mörderischen Fäden zieht, am Freitag, 18. Februar, 18 Uhr.
»Une Affaire de femme« ist am Donnerstag, 17. Februar, 20 Uhr, zu sehen und Chabrols Verfilmung von Gustave Flauberts Roman »Madame Bovary« am Samstag, 19. Februar, um 18 Uhr.