Die Erzdiözese München und Freising hat auf Anforderung des Auswärtigen Amtes ihren Diözesanbeauftragten für Notfallseelsorge, Diakon Andreas Müller-Cyran, nach Japan entsandt. Der Notfallseelsorger betreut seit letztem Montag in der deutschen Botschaft in Tokio von der Erdbebenkatastrophe betroffene deutsche Staatsangehörige.
Diakon Müller-Cyran steht allen deutschen Staatsbürgern als Gesprächspartner zur Verfügung, die dauerhaft in Japan leben oder sich derzeit beispielsweise als Urlauber dort befinden. Neben einer seelsorglichen Begleitung unterstützt er Bundesbürger, die unter Versorgungsengpässen leiden oder das Land verlassen möchten. Vor allem durch die Bedrohung, die von den aktuellen Entwicklungen im Atomkraftwerk Fukushima ausgeht, könne sich die Situation noch weiter zuspitzen, sagt Müller-Cyran. Schätzungen zufolge leben etwa 5.000 Deutsche in Japan.
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Der gebürtige Bremer Andreas Müller-Cyran (48) leitet die Notfallseelsorge im Erzbistum München und Freising sowie die Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst in Bayern und ist zusätzlich in der Pfarrseelsorge in der Pfarrei St. Lorenz in Bogenhausen tätig. Er wurde 1999 in München zum Diakon geweiht. Der ausgebildete Rettungsassistent und promovierte Philosoph ist Gründer des ersten deutschen Kriseninterventionsteams in München.
Als Pionier der Akutintervention bei traumatischen Situationen trug er entscheidend zur Etablierung und Qualitätssicherung des Kriseninterventionsdienstes in Deutschland bei. Müller-Cyran ist mit dem Kriseninterventionsteam deutschlandweit tätig, unter anderem wurde er nach dem Zugunglück von Eschede oder dem Amoklauf in Erfurt angefordert. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes war Müller-Cyran mehrmals auch im Ausland eingesetzt, beispielsweise beim Absturz der Concorde in Paris im Jahr 2000, am 11. September 2001 in New York, im Dezember 2004 bei der Tsunamikatastrophe in Südostasien oder jüngst bei den Unruhen in Ägypten.