Mit neun Punkten und 10:1 Toren geht der TSV 1860 München aus der Englischen Woche. Den Erfolgen gegen den FC Energie Cottbus (5:1) und SV Sandhausen (2:0) folgte am Sonntag ein 3:0-Auswärtssieg beim abstiegsbedrohten SV Waldhof Mannheim. Die Löwen haben sich damit innerhalb von acht Tagen zum sicheren Klassenerhalt geschossen.
Zu Gast vor 15.779 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion – darunter geschätzt 4.000 Anhänger aus München – verschlief die Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner die erste halbe Stunde oder, um es mit den Worten des 48-Jährigen zu sagen: „Die war absolut unterirdisch. Wir sind in keinen Zweikampf reingekommen. Das war so lethargisch, als ob wir noch im Bus gesessen hätten.” Allein, die Hausherren wussten daraus kein Kapital zu schlagen. Mehr als eine Serie von Eckbällen sprang für die Waldhöfer nicht heraus, die unter der Woche ihren Trainer Bernhard Trares entlassen hatten. Sein Nachfolger, der 35-jährige Österreicher Dominik Glawogger, soll den Traditionsverein in der Liga halten.
Nach einer halben Stunde kamen die Löwen immer besser ins Spiel. Julian Guttau verpasste zwei Mal knapp einen möglichen Treffer. Kurz vor dem Halbzeitpfiff schlugen die Gäste dann zu. Jan Thalhammer ging im Strafraum ungeschickt gegen Tim Danhof zu Werke, stellte das Bein aus und der ballführende Giesinger Rechtsverteidiger stürzte darüber. Schiedsrichter Max Burda entschied auf Strafstoß, den Thore Jacobsen sicher zum 0:1 verwandelte (43. Min.). Bereits in der nächsten Szene bot sich den Gästen eine weitere Großchance, als Dickson Abiama über halblinks mit Tempo auf Schlussmann Jan-Christoph Bartels zulief und von Lukas Klünter fair aber mit hohem Risiko von der Seite abgegrätscht wurde (44. Min.).
„Nach der Führung haben wir wie beflügelt gespielt und wieder unsere DNA gefunden”, sprach Glöckner vor den TV-Kameras von Magenta Sport. Wer in der zweiten Hälfte mit einem Sturmlauf der Mannheimer gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Der TSV 1860 München hielt die Hausherren weg vom eigenen Tor und blieb offensiv brandgefährlich. Nach einer guten Stunde verlor der aus seinem Strafraum geeilte Bartels den Ball gegen Abiama, der reaktionsschnell mit einer feinen Flanke Patrick Hobsch bediente, dessen Kopfball zum 0:2 nicht mehr zu verteidigen war (61. Min.). In der Schlussviertelstunde setzten die Löwen noch einen drauf. Der eingewechselte David Philipp nahm einen Pass von Guttau auf und jagte das Leder aus spitzem Winkel zum 0:3-Endstand in die lange Ecke (83. Min.). Die letzten Minuten überstand der TSV 1860 München gegen nun wild anrennende Mannheimer souverän.
Glöckner wirkte nach Spielschluss gelöst: „48 Punkte sollten zum Klassenerhalt reichen und das war unser großes Ziel.” Am Ostersamstag ist der letztjährige Aufsteiger Alemannia Aachen um 14 Uhr zu Gast im Grünwalder Stadion. (as)