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Veröffentlicht am 06.04.2025 15:51

„Haben heute das perfekte Spiel gemacht”


Von Alfons Seeler
Ball im Tor: Kozukis beim nicht gegebener Treffer.  (Foto: Anne Wild)
Ball im Tor: Kozukis beim nicht gegebener Treffer. (Foto: Anne Wild)
Ball im Tor: Kozukis beim nicht gegebener Treffer. (Foto: Anne Wild)
Ball im Tor: Kozukis beim nicht gegebener Treffer. (Foto: Anne Wild)
Ball im Tor: Kozukis beim nicht gegebener Treffer. (Foto: Anne Wild)

Mindestens 45 Punkte rief Löwen-Trainer Patrick Glöckner als Marke aus, um den Klassenerhalt rechnerisch sicher zu stellen. Seine Mannschaft ist auf bestem Weg dorthin, liegt sieben Runden vor Saisonschluss bei 42 Zählern. Mit einem 5:1 (3:0) über den Tabellenzweiten FC Energie Cottbus, dem dritten Heimsieg in Folge, gelang dem TSV 1860 München vor 15.000 Zuschauern im Grünwalder Stadion ein großer Schritt zum Ziel. „Wir haben heute das perfekte Spiel gemacht, waren von Anfang an da”, fand Glöckner.

Weniger perfekt geriet dagegen die Leitung des Schiedsrichtergespanns um Hauptreferee Felix Bickel aus Niedersachsen und seine Assistenten Marco Scharf und Julian Bergmann, die an diesem Tag in einer ganzen Reihe von Situationen der Spielklasse nicht gewachsen wirkten. Schon nach wenigen Minuten stand der Referee im Mittelpunkt. Ein Zuspiel von Julian Guttau erreichte Patrick Hobsch kurz vor der Grundlinie, seine flache und scharfe Hereingabe wurde abgefälscht zu Sechzigs Soichiro Kozuki, der den Ball aus kurzer Distanz über die Torlinie drückte. Cottbus' Kapitän Axel Borgmann schlug, weit im eigenen Tor stehend, den Ball wieder heraus (4. Min.). Tausende Zuschauer im Stadion erkannten einen regulären Treffer, auch Energie-Trainer Claus-Dieter „Pelé” Wollitz räumte ein, den Ball klar hinter der Linie wahrgenommen zu haben – nur Bickel ließ zur Erleichterung der Gäste weiterspielen.

Die Weiß-Blauen setzten den FC Energie weiter unter Druck und wurden für ihre couragierte Anfangsviertelstunde schließlich belohnt. Mit einem Ball in die Tiefe bediente Guttau den gestarteten Dickson Abiama, der alleine auf Torhüter Elias Bethke zusteuerte und ihn mit einem Heber zum 1:0 überwand (15. Min.) – der Premierentreffer für den Leihspieler des 1. FC Kaiserslautern im Trikot der Löwen. Drei Minuten später kam es zur nächsten kniffligen Szene, einem Foul an Abiama an der Strafraumgrenze, bei dem sein am Boden liegender Gegenspieler ihn mit den Händen nachfassend von den Füßen riss. Die Folge war ein direkter Freistoß, den Tunay Deniz mit Effet in zum 2:0 in die lange Ecke jagte (18. Min.) – Bethke hatte zuvor einen Schritt in die falsche Richtung getan, weil er einen Heber über die Mauer vermutete.

Der TSV 1860 München blieb auch in der Folge am Drücker. Nur selten konnten sich die Lausitzer aus der Umklammerung befreien. Hobsch, der nach seiner Gelbsperre wieder ins Team gerückt war, zeigte sich laufstark und präsent wie selten. Nach einem Sprint von Sean Dulic mit Ball am Fuß über das halbe Feld, ließ Thore Jacobsen den Ball für Hobsch durch, der sich im Strafraum um die eigene Achse drehte und den Cottbuser Schlussmann mit einem wuchtigen Schuss zum 3:0 keine Abwehrmöglichkeit ließ (37. Min.). „Wir sind mit der Aggressivität und Intensität des Gegners überhaupt nicht zurechtgekommen. Die Schnelligkeit in den Köpfen war bei meinen Spielern heute nicht vorhanden”, erklärte Wollitz.

Auch nach dem Seitenwechsel sollte es trotz eines vierfachen Wechsels für sein Team nicht besser laufen. Ex-Löwe Erik Tallig stand nun für den blass gebliebenen Lucas Copado auf dem Feld. Nachdem Torhüter Bethke zunächst noch mit einer Glanzparade gegen Guttau einen vierten Gegentreffer verhindert hatte, war der kurz darauf nicht mehr zu verhindern. Kozuki setzte sich über die rechte Seite im Dribbling durch, seine Flanke erreichte am Fünfmeterraum Hobsch, der mit einem Kopfball – noch abgefälscht von Verteidiger Tobias Hasse – zum 4:0 traf (50. Min.).

Nach einer Stunde Spielzeit, fanden die Gäste aus Brandenburg langsam etwas besser in die Partie, weil die Löwen ihren Vorsprung verwalteten. Bei einem Schuss des eingewechselten Erik Engelhardt klärte der starke Dulic für seinen Torhüter Marco Hiller, der nicht mehr an den Ball gekommen wäre (70. Min.). Kurz darauf war Sturm-Routinier Timmy Thiele zur Stelle und verkürzte per Kopfball auf 1:4 aus Sicht der Gäste (71. Min.). Auf eine kurze Drangphase des FC Energie Cottbus in der Schlussviertelstunde antworteten die Giesinger mit einem weiteren Tor. Guttau war auf der linken Seite in Ballbesitz gekommen, sein Zuspiel in die Mitte lenkte Joshua Putze zum 5:1-Endstand ins eigene Tor (89. Min.). Damit endete die Partie kurioserweise mit dem gleichen Ergebnis wie das Hinspiel, nur dass diesmal der TSV 1860 München die Oberhand behielt.

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