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Veröffentlicht am 07.04.2025 08:53

Fahrbahnen der Landsberger Straße werden keine Fahrradstraßen


Von Beatrix Köber
Radwege entlang der Landsberger Straße münden wie hier, auf Höhe der Friedenheimer Straße, in die Seitenfahrbahnen der Landsberger Straße. Das Mobilitätsreferat mahnt Radfahrer und Autos zur gegenseitigen Rücksichtnahme. (Foto: kö)
Radwege entlang der Landsberger Straße münden wie hier, auf Höhe der Friedenheimer Straße, in die Seitenfahrbahnen der Landsberger Straße. Das Mobilitätsreferat mahnt Radfahrer und Autos zur gegenseitigen Rücksichtnahme. (Foto: kö)
Radwege entlang der Landsberger Straße münden wie hier, auf Höhe der Friedenheimer Straße, in die Seitenfahrbahnen der Landsberger Straße. Das Mobilitätsreferat mahnt Radfahrer und Autos zur gegenseitigen Rücksichtnahme. (Foto: kö)
Radwege entlang der Landsberger Straße münden wie hier, auf Höhe der Friedenheimer Straße, in die Seitenfahrbahnen der Landsberger Straße. Das Mobilitätsreferat mahnt Radfahrer und Autos zur gegenseitigen Rücksichtnahme. (Foto: kö)
Radwege entlang der Landsberger Straße münden wie hier, auf Höhe der Friedenheimer Straße, in die Seitenfahrbahnen der Landsberger Straße. Das Mobilitätsreferat mahnt Radfahrer und Autos zur gegenseitigen Rücksichtnahme. (Foto: kö)

Mehr Sicherheit für Radfahrer auf der Landsberger Straße erhoffte sich ein Laimer Bürger, als er bei der Bürgerversammlung im November 2024 vorsprach und anfragte, ob die Seitenfahrbahnen stadteinwärts und stadtauswärts als Fahrradstraßen eingerichtet werden könnten. Denn in diesen Seitenzweigen der Landsberger Straße wird es eng, vor allem, wenn Autofahrer die Radler zu überholen versuchen. Das Mobilitätsreferat (MOR) erklärt nun jedoch, dass sich dieser Bürgerwunsch nach Umwidmung der Seitentrassen zu Fahrradbahnen nicht umsetzen lässt.

Neben den Hauptfahrbahnen auf der Landsberger Straße führen zum Teil auch Nebenfahrbahnen parallel. Sie dienen unter anderem dafür, dass zu den ansässigen Einzelhändlern und Gewerbetreibenden abgezweigt werden kann. In diese Seitenfahrbahnen münden auch einige bauliche Radwege, wie zum Beispiel stadtauswärts auf Höhe der Friedenheimer Brücke. Radler aber fahren hier durchaus gefährlich, worauf ein Laimer Bürger bei der Bürgerversammlung hinwies: „Kfz-Fahrer drängeln oft oder fahren mit wenig Seitenabstand vorbei“, erklärte er. Daher schlug er vor, die Seitenfahrbahn als Fahrradstraße zu klassifizieren. Dies aber, so erklärt nun das Mobilitätsreferat (MOR), das sich mit dem Vorschlag befasste, sei nicht umsetzbar, aber auch nicht sinnvoll.

Idee vom Radwegnetz

„Fahrradstraßen bündeln den Radverkehr abseits von Hauptverkehrsstraßen im Nebenstraßennetz“, erläutert das MOR. Die Ausweisung einer Straße als Fahrradstraße erfolge nach dem sogenannten Netzgedanken. „Das heißt, wesentliches Entscheidungskriterium für die Ausweisung einer Straße bzw. eines Straßenzuges als Fahrradstraße ist die Bündelung des Radverkehrs, z. B. durch eine bereits bestehende Beschilderung als Radverkehrsroute oder als wichtige Verbindungsfunktion für den Radverkehr.“ Kleinteilige Maßnahmen ohne Integration in den Netzgedanken kämen hingegen nicht in Betracht. Bei der Landsberger Straße handle es sich nun sowohl bei der Hauptfahrbahn als auch bei den Nebenfahrbahnen um Straßen, die nach dem Verkehrsentwicklungsplan-Radverkehr weder Teil einer Radlhaupt- noch Nebenroute sind. Zudem sei die Landsberger Straße kein Bestandteil des ausgeschilderten Radlnetzes. „Eine Bündelung des Radverkehrs infolge der Integration in den Netzgedanken liegt hier nicht vor“, resümiert das MOR. Eine Ausweisung als Fahrradstraße könne daher auch nicht erfolgen.

Kampagne „Merci Dir““

Doch auch unabhängig von dieser Regelung, hält das MOR die Ausweisung einer Fahrradstraße auch nicht für den richtigen Lösungsansatz, um die Gefahrenlage für Radfahrer zu verbessern: „Allein durch die Ausweisung einer Fahrradstraße wird dieses Problem nicht gelöst“, erklärt die Behörde. Wenn sich Rad- und Kfz-Verkehr Wege teilen, gelte stets die Pflicht zur ständigen Vorsicht und gegenseitigen Rücksicht. „Radfahrende dürfen in der Stadt nur mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern überholt werden“, stellt das MOR klar. Mit der Verkehrssicherheitskampagne „MerciDir“ wende man sich daher seit Oktober 2022 gezielt an Verkehrsteilnehmer und appelliere an mehr Rücksichtnahme. „Uns ist bewusst, dass dies erstmal keine zufriedenstellende Antwort auf die von Ihnen geschilderten Erfahrungen sein kann“, gesteht das MOR gegenüber dem Bürger ein. „Wir möchten Ihnen aber versichern, dass wir uns auch der Konflikte bewusst sind und diese zukünftig noch stärker adressieren werden.“

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