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Auf »Glaubenswegen« durch die Altstadt: Neue Stadtführung
Altstadt · Wandeln wie in Rom
Namhafte Münchner Vertreter der verschiedenen Religionen präsentierten neben Tourismuschefin Weishäupl (1.v.r.) den neuen Rundgang. Foto: js
Altstadt · Anlässlich des ökumenischen Kirchentags bietet das Münchner Tourismusamt ab jetzt unter dem Titel »Glaubenswege« Stadtführungen mit religiösem Hintergrund an. Bei einem zweistündigen Spaziergang können sich Reisende, Pilger und interessierte Münchner über sakrale Bauten in der Innenstadt informieren. Besichtigt werden dabei auch die Synagoge am Jakobsplatz und die griechisch-orthodoxe Salvatorkirche.
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Muslimische Glaubensstätten werden jedoch nicht besucht. »Abgesehen von Rom ist München die einzige Stadt, die religiöse Führungen anbietet«, lobte Gabriele Weishäupl, Chefin des Tourismusamts, beim kürzlichen Pressetermin das neue Programm. Zum Preis von 103 Euro können Gruppen bis zu 25 Teilnehmer unter der fachkundigen Leitung von Stadtführern bedeutende christliche und jüdische Stätten besichtigen.
Ausgehend von der Matthäuskirche am Sendlinger Tor führt der Weg über die Synagoge am Jakobsplatz, die Mariensäule und die Frauenkirche zur Salvatorkirche. Um den Besuchern des Kirchentags, der vom 12. bis 16. Mai in München stattfindet, die religiösen Hintergründe besser vermitteln zu können, haben die Stadtführer einen Nachmittag lang eine Fortbildung besucht. »Zusätzlich haben wir umfangreiches Material bekommen«, sagte Christiane Haack, die in Zukunft Gäste auf dem Glaubensweg durch die Innenstadt führen wird. »Kurfürst Maximilian hat den Katholizismus hier massiv gegen andere Einflüsse verteidigt«, erzählte sie vor der Mariensäule. Noch heute sei die Figur der Mutter Gottes eine wichtige Station bei Papstbesuchen: »Johannes Paul II. war in den 1980er-Jahren hier, Benedikt der XVI. im Jahr 2006.«
Allerdings widmet sich die Führung nicht nur christlichen Bauten. Am Jakobsplatz berichtete Haack über die Geschichte der Juden in München, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Im Gepäck hatte sie außerdem Fotos der alten Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße, die 1937 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. »Bei einem Pilgerweg möchten wir nicht an der Synagoge vorbeigehen«, erklärte Bernhard Meyer, Geschäftsführer des Bayerischen Pilgerbüros. Wichtig sei, alle religiösen Richtungen zu integrieren. Das gilt auch für die orthodoxe Kirche. »Es ist schön, wenn sich auf diesem Weg die verschiedenen Ausprägungen des Glaubens annähern können«, sagte Erzpriester Apostolos Malamoussis.
Einzige Ausnahme: die Moslems. »Das muslimische Leben wird bei der Führung auf dem Weg durch die Goethe- und die Schillerstraße zwar erwähnt«, räumte Claudia Weidenkopf vom Tourismusamt ein. Ein Besuch der dortigen Gebetsräume finde jedoch nicht statt. Vertreter der Münchner Moslems waren auch nicht zum Pressetermin geladen: Mit Malamoussis und Rabbiner Steve Langnas waren lediglich Vertreter der orthodoxen und der jüdischen Gemeinde eingeladen. Die neue Stadtführung richtet sich zunächst an die Besucher des Kirchentags. »Wir denken aber auch an die Gäste der Passionsspiele in Oberammergau, die vielleicht nach München kommen«, sagte Meyer. Anmelden können sich aber auch Münchner. »Vereine oder private Gruppen sind herzlich willkommen«, betonte Weidenkopf. Gebucht werden kann die Führung mit einem Vorlauf von mindestens drei Werktagen per Fax unter 2 33-3 03 37 oder unter E-Mail gf.tam@muenchen.de. Julia Stark
Artikel vom 04.05.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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