»Regie-Frauen« im Theatermuseum

Zentrum · Männerberuf in Frauenhand

Im Vier-Generationen-Schritt nähert sich die Ausstellung den Regie-Frauen.	Foto: expolab

Im Vier-Generationen-Schritt nähert sich die Ausstellung den Regie-Frauen. Foto: expolab

Zentrum · Das Theatermuseum München eröffnet in den Hofgartenarkaden am 14. April seine Jubiläumsausstellung »Regie-Frauen«. Der 100. Geburtstag des Hauses, der ehemaligen Clara-Ziegler-Stiftung, wird zum Anlass genommen, sich einem Frauenthema zu widmen, das bislang hierzulande unbearbeitet ist: Regisseurinnen drängen vermehrt in dieses Berufsfeld ein und erobern sich ihren Platz in der einstigen Männerdomäne.

In einem Vier-Generationen-Schritt nähert sich die Ausstellung dem Thema: Über 50 weibliche Regisseure werden auf drei Stockwerken in vier Abteilungen vorgestellt: Angefangen bei den Pionierinnen, über die »Durchsetzerinnen« zu den Regisseurinnen von heute und morgen.

Das Museum hat Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr, geöffnet. Jede Generation hat ihre eigenen Charakteristika, begegnet spe­zifischen, zeittypischen Schwierigkeiten und wird in einer dem Zeitgeiste entsprechenden Ausstellungs-Architektur gezeigt: Pionierinnen, wie eine erste Intendantin Ida Ehre, eine Prinzipalin wie Emmy Werner, eine Opernerneuererin wie Ruth Berghaus, eine Theaterzaubererin wie Ariane Mnouchkine. »Durchsetzerinnen« nennt die Ausstellung die Frauen der zweiten Generation, die diesen Beruf für Frauen allmählich zugänglich gemacht haben, wie eine Andrea Breth, eine Elke Lang, eine Maria Reinhardt und auch eine Annegret Ritzel oder eine Doris Dörrie.

»Angekommen?« Steht als Motto über der Gruppe der Regisseurinnen der nächsten Generation, die heute aktiv inszenieren und denen es erstmals gelang, Leitungspositionen zu erlangen, wie Amélie Niermeyer und/oder Karin Beier, und last but not least die Gruppe der jungen Frauen von heute, die massiv in die Regieschulen drängen und von dort direkt an oft große Bühnen gelangen und erfolgreich inszenieren.

Die Kuratorin Christina Haberlik hat in zahlreichen Gesprächen eine Fülle von Material zusammengetragen und so diese Gruppenausstellung möglich gemacht, in der – stellvertretend für andere Berufszweige – am Beispiel des Regieberufes der lange und oft mühevolle Weg, sowie das immer selbstverständlicher werden von Frauen in diesem Metier, nachgezeichnet wird. Die Regisseurinnen werden mit Werkbeispielen und Inter­view­ausschnitten vorgestellt, ein Buch mit demselben Titel ist im Henschel-Verlag erschienen.

Am Eröffnungsabend werden u.a. die ehemalige Intendantin von Koblenz, Annegret Ritzel, die Intendantin der Oper Dortmund, Christine Mielitz und die Film- und Opernregisseurin Doris Dörrie erwartet. Die Ausstellung läuft in München bis zum 29. August 2010, weitere Stationen werden Düsseldorf und Berlin sein.

Artikel vom 14.04.2010
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