Gemeinderat votiert für Entwurf von Poinger Künstler

Poing · Mahnmal für KZ-Häftlinge

Mahnmal für Poing: Abstrakte Figuren mit einer Eisenbahnschiene auf einem Betonsockel.	F.: Gemeinde

Mahnmal für Poing: Abstrakte Figuren mit einer Eisenbahnschiene auf einem Betonsockel. F.: Gemeinde

Poing · Über den Künstlerwettbewerb für ein Mahnmal für den Evakuierungstransport jüdischer KZ-Häftlinge von Mühldorf über Poing nach Seeshaupt und Tutzing Ende April 1945 hat der Poinger Gemeinderat am 11. Februar entschieden. Den mit 9.100 Euro dotierten ersten Preis erhalten die Eisenskulpturen auf Betonsockel von Karl Orth aus Poing. Dieser Entwurf wird auch umgesetzt.

Der Entwurf von Reinhold Köppel aus Landshut mit dem Titel »Stachel im Fleisch« wurde mit dem zweiten Preis und 600 Euro ausgezeichnet. Der dritte Preis, dotiert mit 300 Euro geht an »Fluchtmoment« von Hanno Größl, Baiern.

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Wie wir berichteten hatte der Gemeinderat am 29. Oktober vergangenen Jahres der Errichtung eines Mahnmals und der Auslobung eines Künstlerwettbewerbs zugestimmt. Insgesamt waren elf künstlerische Entwürfe eingegangen, davon acht mit einem Modell. Am 4. Februar hatte eine Jury, bestehend aus den Bürgermeistern, Mitgliedern der Gemeindeverwaltung, des Arbeitskreises »Mahnmal«, der Kirche, des Kunstnetzwerks sowie Zeitzeugen die eingegangenen Arbeiten begutachtet und dem Gemeinderat einen Vorschlag für die Vergabe der Preise unterbreitet. Dem ist der Gemeinderat gefolgt.

Das Mahnmal soll in der Grünfläche beim Park & Ride Platz an der Bahnhofsstraße bis zum Jahrestag der Ereignisse am 27. April dieses Jahres errichtet werden. Es wurde ferner einvernehmlich vereinbart, vor der Umsetzung die genauen Details, insbesondere das Material des Sockels und die Höhe der Figuren, mit dem Künstler gesondert abzustimmen.

Nachdem der Gemeinderat für das Projekt Mahnmal bereits Haushaltsmittel in Höhe von 10.000 Euro bereitgestellt hat, will das Gremium nun darüber entscheiden, ob zusätzlich für einen Film eine finanzielle Förderung der Gemeinde erfolgen soll. Den Dokumentarfilm »Endstation Seeshaupt – der Todeszug von 1945« unterstützt Poing bereits mit 1.500 Euro. Am 14. Januar richtete Produzent Walter Steffen erneut eine Anfrage an die Gemeinde. Steffen hat die mit dem Thema verbundenen Gemeinden, Stiftungen und Vereine gebeten, das Filmprojekt, das 30.000 Euro kosten soll, finanziell zu fördern. Finanziell haben sich bislang die Gemeinden Ampfing, Bernried und Beuerberg (je 2.000 Euro), Mettenheim (1.000 Euro) und Seeshaupt (12.000 Euro) beteiligt. Die Dreharbeiten laufen seit Frühjahr 2009.

Die Fördermittel werden, so der Produzent, »nachweisbar als bedingt rückzahlbares, zinsloses Darlehen zur Herstellung des Filmes verwendet und werden an den Förderer zurückfließen, sobald die Finanzierung z.B. durch den Kauf von Sendelizenzen nachträglich abgedeckt wird«.

Artikel vom 23.02.2010
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