»Der Freund meiner Freundin« und Dokumentation

Zentrum · Hommage an Eric Rohmer

Kinoplakat zu »L’ami de mon amie«.	Foto: VA

Kinoplakat zu »L’ami de mon amie«. Foto: VA

Zentrum · Als Hommage an den französischen Essayisten und Filmregisseur Eric Rohmer, der am 11. Januar 2010 in Paris starb, zeigt das Filmmuseum mit Unterstützung des Institut Français am Donnerstag, 11. Februar, seinen Spielfilm »L’ami de mon amie« (Der Freund meiner Freundin) und den Dokumentarfilm »Preuves a l’appui« – ein Porträt über Rohmer von André S. Labarthe. Beginn ist um 19 Uhr im Filmmuseum am St.-Jakobs-Platz 1.

Karten (6/5 Euro) können vorbestellt werden unter Tel. 23 39 64 50.

Eric Rohmer wurde 1920 als Jean-Marie Maurice Schérer in Nancy geboren. 1950 gründete er gemeinsam mit Jean-Luc Godard und Jacques Rivette die legendäre Filmzeitschrift »Cahiers du Cinéma«, die Ausgangspunkt für die Erneuerung des französischen Films, der »Nouvelle Vague«, wurde. Formal bemüht sich Rohmer in seinen Filmen um Strenge, ordnet sie in Zyklen (»Erzählungen der vier Jahreszeiten«), bildet klare Leitthemen heraus (»Komödien und Sprichwörter«), verweigert seinen Filmen jegliche nicht handlungsbezogene musikalische Untermalung und setzt Farben bewusst als Symbole ein.

Eric Rohmer wurde 2001 beim Filmfestival in Venedig mit dem »Goldenen Löwen« für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seine Filme seien »Dokumente ihrer jeweiligen Entstehungszeit ohne dabei in Ideologien zu verfallen oder der jeweiligen Mode nachzueifern«, so Festivalpräsident Antonio Barbera. »Der Freund meiner Freundin« von 1987 (Original mit englischen Untertiteln) ist sechster und letzter Teil des Zyklus »Komödien und Sprichwörter«.

Eine junge Kulturreferentin ist in fremder Umgebung auf der Suche nach der richtigen Liebesbeziehung, wobei sich in der Begegnung mit einer scheinbar problemlosen Studentin, deren Freund und einem weiteren jungen Mann, auf den sich ihre Wünsche konzentrieren, allmählich neue Konstellationen abzeichnen. (film-dienst). Die Oberfläche der vier Protagonisten ist so glatt wie die verspiegelten Betonwände der modernen Bauten in einem Pariser Nobelvorort. Liebhaber und Freundinnen werden gewechselt wie modische Accessoires. Immer stehen die Worte der handelnden Personen in reizvollem Gegensatz zu ihren Taten, je mehr über etwas gesprochen wird, desto scheuer scheint es sich zu verflüchtigen. Am Ende hält niemand das in den Händen, wonach er sich zu Beginn gesehnt hat.

Artikel vom 08.02.2010
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