Mütterzentrum Ramersdorf erhält angestellte Sozialpädagogin

Ramersdorf · Verstärkung für ehrenamtliche Mütter

Ein starkes Team (v.l.): Anna Schäfer, Yvonne Baer-Schalk und Petra Dietrich. Foto: aha

Ein starkes Team (v.l.): Anna Schäfer, Yvonne Baer-Schalk und Petra Dietrich. Foto: aha

Ramersdorf · Yvonne Baer-Schalk heißt die neue Kraft im Mütterzentrum Ramersdorf e.V. (MüZe) in der Oedkarspitzstraße 20. Seit 1. Januar dieses Jahres kümmert sie sich als feste Ansprechpartnerin um Familien in schwierigen Situationen, um den Ausbau der Netzwerkarbeit und anderes. Damit kommt das MüZe in Ramersdorf als eines der letzten Mütterzentren Münchens in den Genuss einer fest angestellten Sozialarbeiterin. Sie ist beim MüZe angestellt und wird von der Stadt München bezahlt.

Der Bedarf ist schon seit langem erkannt und Stefan Fischer vom Jugendamt versprach dem MüZe bei der Einweihung der neuen Räume in der Oedkarspitzstraße im Mai 2008 »eine halbe Sozialpädagogenstelle für 2009«. Dennoch war nicht klar, »ob die Stelle kommt oder nicht«, erzählt Baer-Schalk. Aber Friedericke Schwarzbaur vom Stadtjugendamt ließ nicht locker. »Sie war die treibende Kraft«, betont Anna Schäfer, erster Vorstand des MüZe. Mit Baer-Schalk, die Intensiv-Kinderkrankenschwester ist und Sozialpädagogik studiert hat, war schnell eine ideale Kandidatin gefunden. Als Mutter eines Kindergartenkinds engagiert sie sich schon lange im MüZe und bringt Kontakte zum SOS-Familien- und Beratungszentrum München in Berg am Laim, zu diversen Beratungsstellen und Berg am Laimer Institutionen mit. Sie soll hauptsächlich dafür sorgen, dass der § 8a (Schutzauftrag bei Kindswohlgefährdung) des Sozialgesetzbuchs VIII umgesetzt werden kann, also Kinder und Familien in schwierigen Situationen schnell und effektiv Hilfe erhalten. Dafür will sie auch den Kontakt zu den Sozialbürgerhäusern verstärken. »Wir haben immer mal wieder solche Fälle«, berichtet Petra Dietrich, zweiter Vorstand des MüZe, »aber wir haben gemerkt, dass uns die Hände gebunden sind, weil Zeit fehlt, um dran zu bleiben«. »Und dass uns Fachwissen fehlt«, ergänzt Anna Schäfer. Das Fehlen einer festen Kontaktperson sieht auch Baer-Schalk als größtes Problem, um die so genannten »Frühen Hilfen« (Familien unterstützende Angebote wie z. B. sozialpädagogische Beratung, Suchtberatung, Baby- Ambulanzen) anzubringen. Sie hofft, dass es für Mütter einfacher ist, zu jemandem zu gehen, den sie regelmäßig im MüZe sehen.

Außerdem will sie sich um die Integration von Migranten- und sozial schwachen Familien sowie von Behinderten kümmern und die Weiterentwicklung des MüZes vorantreiben. »Der Stress der Mütter, die hier ehrenamtlich arbeiten, soll weniger werden«, betont Baer-Schalk immer wieder. Sie wird sich auch kontinuierlich um Spenden und sonstige Zuschüsse kümmern, die neben den Geldern von Stadt (55 Prozent der Kosten) und Land (15 Prozent) nötig sind, um das bereits sehr breite interkulturelle Angebot zu verbessern. Pro Woche kommen inzwischen 250 Besucher, die beiden Räume sind fast durchgehend von Gruppen belegt. Eine Besonderheit: Das MüZe in Ramersdorf hat als einziges in München eine »chinesische Gruppe«, ergänzt durch polnische, italienische und ex-jugoslawische Spielgruppen.

A Boschert

Artikel vom 27.01.2010
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