2009 war ein ereignisreiches Jahr zwischen Ismaning und Poing

Landkreis · Kulturell niemals auf dem Trockenen

1200 Jahre Ismaning – 2009 durfte die Gemeinde im Mittelpunkt stehen. 	Foto: Gemeinde

1200 Jahre Ismaning – 2009 durfte die Gemeinde im Mittelpunkt stehen. Foto: Gemeinde

Jede Gemeinde hat ihre eigene Identität. Und man schaut immer etwas mehr darauf, was in der eigenen Gemeinde passiert als nebenan. Dennoch gab es in diesem Jahr ein Ereignis, das auch in den Nachbargemeinden mehr als nur registriert wurde: Ismaning feierte sein 1200-jähriges Bestehen. Eine Reihe von Veranstaltungen begleitete die Ismaninger durchs Jahr. Eine der außergewöhnlichsten war wohl die Ausstellung am 14. und 15. März im Gewölbesaal des Ismaninger Torfbahnhofs.

Garchinger Gymnasiasten hatten Wissenswertes und Interessantes über die Nachbargemeinde zusammengetragen und mit Ismaningern gesprochen. Heraus kam ein Bild von Ismaning, wie es die Ismaninger selbst noch nicht kannten. Die so genannte Strukturanalyse steht im Lehrplan der elften Klassen. Die Garchinger machten den Ismaningern damit ein Geschenk.

Jahresrückblick 2009 Landkreis

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Weniger nostalgisch ging es beim ZAP-Musik-Festival am Ismaninger Sportpark zu. Zwölf Bands trafen sich in der Jubiläumsgemeinde und rockten, was das Zeug hielt. Jubiläen, so ehrwürdig sie auch sein mögen, müssen nämlich nicht unbedingt gediegen gefeiert werden. Manchmal darf man auch einfach die Sau rauslassen. Das Besondere daran: Die Bands kamen allesamt aus dem näheren Umkreis. Da war doch das ein oder andere Talent zu hören.

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Ganz gediegen ging es dagegen bei einer beeindruckenden Lesung in der Volkshochschule in Ismaning zu. Der etwas andere Schlagersänger Guildo Horn, der gerne sein schräges Image pflegt, kam in die Gemeinde, um seine andere Seite zu präsentieren. Und die hat nur wenig mit dem flippigen Schlagerclown zu tun. Rund um München ist man im Umgang mit mehr oder weniger wichtigen Promis geübt. Doch der Philosoph Guildo Horn wusste zu überraschen.

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Ein ganz anderes Stück Kultur ist die Dorfolympiade in Pliening, die heuer zum fünften Mal stattfand. Einzige Disziplin: Eisstockschießen. Hier müssen sich ältere und jüngere Generationen erst finden. Genau dafür ist die Dorfolympiade gedacht. Immerhin 28 Mannschaften haben sich gemeldet. Zum Vergleich: Die Gemeinde Pliening hat vier Ortsteile mit rund 5000 Einwohnern. Einen solchen Zulauf gibt es bei manchen Fußballturnieren nicht.

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5000 – diese Zahl hat auch im benachbarten Poing eine Bedeutung. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die Einwohnerzahl, sondern um das Alter frühester Besiedlungen. Deshalb kommt es auch immer wieder vor, dass in der Gemeinde archäologische Funde gemacht werden. So auch in diesem Jahr bei der Überprüfung des neuen Wohngebiets W5. Die Funde waren deutlich jünger. Ausgrabungsleiter Norbert Piller erkannte: Hier stand im Mittelalter ein ganzes Dorf. Die Funde wurden ausgegraben, werden sortiert und dokumentiert, während der Bau von Wohnungen auf dem Gebiet läuft.

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Den Spielekonsolen zum Trotz: Deutschland spielt Gesellschaftsspiele – und zwar so viel wie nie zuvor. Die Kreativität der Spieleerfinder kennt dann auch keine Grenzen. Seit dem Pionier »Siedler von Catan« ziehen immer wieder faszinierende Geschichten die Spieler an. Genauso erfolgreich sind raffinierte Spielsysteme, die den Verstand herausfordern, bei denen aber das Glück immer eine gewisse Rolle spielt. In Aschheim gibt es einen, der sich mit allen Neuheiten auf diesem Spielemarkt auskennt. Chris Mewes ist nicht nur Leiter des Aschheimer Spieletreffs, sondern auch Mitglied der Jury »Spiel des Jahres«. Da muss er sich quasi von »Nebenberufswegen« mit der Materie auskennen. Und weil Spiel Geselligkeit bedeutet, geht der Spieletreff mit seinen Schätzen an die Öffentlichkeit. Der Renner dieses Jahr war natürlich »Dominion«. Mewes und seine Mitjuroren hatten das Spiel im Sommer zum Spiel des Jahres 2009 gekürt.

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Und dann waren da noch die Amateurfunker aus Ismaning, die per Äther mit der ganzen Welt in Kontakt stehen. Ironischerweise haben sie sich sogar an der Konstruktion von Kommunikationstechniken für Satelliten beteiligt – der größte Konkurrent für die Funker bei der weltumspannenden Kommunikation. Dennoch werden die Funksignale noch lange von der Spitze des Wasserturms abgeschickt.

Artikel vom 29.12.2009
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