Burleske Operette »Die Nibelungen« im Künstlerhaus

Zentrum · Was wirklich los war in Worms

»Jetzt lasst uns lustig sein, schlagt alles kurz und klein«: »Die lustigen Nibelungen«.	Foto: VA

»Jetzt lasst uns lustig sein, schlagt alles kurz und klein«: »Die lustigen Nibelungen«. Foto: VA

Zentrum · Mit elegantem, geschmeidigem Melodienreichtum und brüllend komischen Texten setzte Oscar Straus mit seinem Werk »Die lustigen Nibelungen« einen Meilenstein in der Wagnerpersiflage und sorgte gleichzeitig für eine Reformierung der Operette. Die Kammeroper München präsentiert diese Parodie auf Heldenmut und Göttersage ihrer eigenen Bearbeitung mit der Premiere am 7. Januar 2010, um 19 Uhr, im Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz.

Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn findet um 18 Uhr eine Werkeinführung statt. Der Eintritt hierzu ist frei. Die »Lustigen Nibelungen« aus dem Jahre 1904 machen sich ihren eigenen Reim auf die sogenannten »Deutschen Tugenden«. Respektlos entlarven sie unsere mythologischen Wurzeln als eine Brut von eitlen Hohlköpfen und spaßsüchtigen Spießern, denen die Selbstherrlichkeit verhängnisvoll über den Kopf wachsen müsste, würde sie nicht von borniertem Beamtengeist im Zaum gehalten.

Die kabarettistische Frechheit des Textes macht weder vorm Nibelungenlied noch vor Hebbels Schauspiel Halt, so wie Oscar Straus´ kongeniale, mal berauschende, mal schmissige Musik nicht vor Wagners »Ring«. Kein Zweifel, warum das berühmtberüchtigte »Deutsche Wesen« unergründlich ist: Weil es nicht in der Tiefe steckt, sondern unter der Oberfläche, im Allerseichtesten, wo es nichts will als Walzer tanzen und von Zeit zu Zeit die Inneneinrichtung zerstören…

Artikel vom 22.12.2009
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