Bayern-Spieler Andi Görlitz im SamstagsBlatt-Interview

München · „Der Trainer hat auch Humor“

Hatte in seiner bisherigen Fußballer-Karriere nicht immer was zu Lachen: Bayern-Spieler Andreas Görlitz. Foto: sm

Hatte in seiner bisherigen Fußballer-Karriere nicht immer was zu Lachen: Bayern-Spieler Andreas Görlitz. Foto: sm

Vor fünf Jahren wechselte Andreas Görlitz von den Löwen an die Säbener Straße. Doch beim FC Bayern plagte ihn das Verletzungspech, der Fußballprofi musste lange pausieren. Nachdem er dann zwei Jahre zum Karlsruher SC ausgeliehen wurde, kehrte der 27-Jährige im Sommer 2009 nach München zurück. Doch die Konkurrenz ist groß, seit seiner Rückkehr bestritt Görlitz noch kein einziges Bundesligaspiel für die Bayern. Wir haben mit dem Fußballprofi gesprochen – über seine Musik, negative Sprüche und den Humor von Louis van Gaal.

SamstagsBlatt: Herr Görlitz, Sie unterstützen die Veranstaltung „Zeit des Lachens“ im Deutschen Herzzentrum München (siehe: München · Überraschung am Krankenbett, Artikel vom 17.12.2009). Wie wichtig ist Lachen im Fußball?

Görlitz: Genauso wichtig wie überall sonst im Leben.

Mit Louis van Gaal haben Sie einen strengen und eher ernsten Trainer. Gibt es da überhaupt noch was zu Lachen?

Görlitz: Selbstverständlich. Der Trainer hat auch Humor! Und wenn es so gut läuft, wie zuletzt, wird natürlich noch öfter gelacht.

Sie hatten allerdings nicht immer etwas zu Lachen. 2004 fielen Sie fast zwei Jahre aufgrund eines Kreuzbandrisses aus, und auch jetzt läuft es nicht gerade rund beim FC Bayern. Wie stecken Sie solche Krisen weg?

Görlitz: Mir hat da die Musik sehr geholfen – und sie tut es heute noch. Als ich schwer verletzt war, riet mir ein Reha-Trainer, eine Gitarre zu kaufen. Ich habe es getan und meine Leidenschaft ist so richtig entflammt. Die Musik war meine Rettung. Dadurch habe ich den Kopf freibekommen, um in der Reha durchzuhalten.

Mittlerweile sind Sie ja auch ein erfolgreicher Rock-Musiker. Welchen Stellenwert hat die Musik für Sie?

Görlitz: Einen hohen! Am wichtigsten sind mir Familie, Freunde und Fußball, aber gleich danach kommt die Musik.

Ihre Musik schallt bei Bayern-Heimspielen bereits durch die Allianz Arena. Was ist das für ein Gefühl?

Görlitz: Ein großartiges! Das ist nur sehr schwer zu beschreiben. Zumal vor einem halben Jahr kaum einer gedacht hätte, dass es so schnell gehen würde mit unserem Projekt.

Wo denken Sie, kommen Sie bei den Fans besser an. Auf der Bühne oder auf dem Fußballplatz?

Görlitz: Ich versuche immer so rüberzukommen, wie ich tatsächlich bin. Privat, auf dem Platz und auf der Bühne. Und ich hoffe, dass dies auch für die Leute so passt. Aber bisher habe ich da sehr positive Erfahrungen gemacht.

Ihre Fußballfans haben es Ihnen nicht immer leicht gemacht. Den Wechsel von den Blauen zu den Roten haben Ihnen einige nicht verziehen. Was hat Sie am meisten getroffen?

Görlitz: Ein Wechsel von einem Lokalrivalen zum anderen ist immer schwierig. Ich konnte und kann nachvollziehen, dass da so mancher Fan enttäuscht ist. Ich musste mir ab und zu einen negativen Spruch anhören. Aber als Fußballprofi muss man damit umgehen können.

Blicken wir in die Zukunft: Was hoffen Sie, Ende 2010 aus persönlicher Sicht über das vergangene Jahr sagen zu können?

Görlitz: Dasselbe, wie dieses Jahr: Dass ich mir nicht vorwerfen lassen kann, nicht alles gegeben zu haben. Egal ob es um Fußball, Musik oder andere Dinge geht.

Von Stefanie Moser

Artikel vom 17.12.2009
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