Redakteurin Sybille Föll zum Thema

München · So seh ich das: Ehrenamtliches Engagement in unserer Gesellschaft

Wir haben ein bildungspolitisches und ein gesellschaftliches Problem: Zum einen erfahren viele Schüler aus verschiedenen Gründen wenig bis keine Förderung von zuhause, zum anderen haben Hauptschulen in Großstädten damit zu kämpfen, dass mittlerweile ein Großteil der Schüler aus Migrantenfamilien kommt und einige von ihnen nur unzureichend Deutsch sprechen.

Solche Kinder in Klassen mit bis zu 30 Schülern zu unterrichten ist verlorene Liebesmüh. Ohnehin hat der Lehrer meist mehr damit zu tun für Ordnung zu sorgen, soziales Verhalten zu lehren und Streitereien zu schlichten als Unterricht zu halten.

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Zum anderen wird hier wieder unsere Zwei-Klassen-Gesellschaft deutlich: Jetzt müssen wieder Ehrenamtliche ran, wie in so vielen Bereichen unserer Gesellschaft, weil der Staat nicht mehr Geld ausgeben will – zumindest nicht für Bildung.

Wenn aber 25 Prozent der Hauptschüler, die keinen Schulabschluss schaffen, Hartz IV-Empfänger werden, kostet das den Staat weit mehr, als zusätzliche Lehrkräfte einzustellen oder Sprach-Förderprogramme einzurichten, denn Menschen mit einem Job bringen dem Staat Geld, statt ihn zu belasten.

Doch leider wird meistens in die investiert, die sowieso schon Geld bringen. Schließlich gibt es ja genügend Ehrenamtliche, die sich um die Schwachen in unserer leistungsorientierten Gesellschaft kümmern! So seh ich das.

Artikel vom 03.12.2009
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