Ramersdorfer Christkindlmarkt gibt es nicht mehr

Ramersdorf · Eine Tradition gestorben

Ramersdorf · Wer jetzt in der Vorweihnachtszeit an der Aribonenstraße den Ramersdorfer Christkindlmarkt sucht, wird heuer enttäuscht werden: Der seit 25 Jahren vom Bürgerverein Ramersdorf organisierte Markt, der vier Wochen lang dauerte, fällt aus. Dafür gibt es vom 18. bis 24. Dezember einen kleinen Weihnachtsmarkt beim »Alten Wirt«, den der Gewerbekreis Ramersdorf veranstaltet.

Das wurmt den Bürgerverein, denn der sei schließlich schuld gewesen, dass der Ramersdorfer Christkindlmarkt letztes Jahr ein Flop war und dieses Jahr ganz ausfallen muss, echauffieren sich Mitglieder des Bürgervereins. Florian Hausler, der im November 2008 die Nachfolge von Konrad Ziegler als 1. Vorsitzender des Bürgervereins übernommen hat, relativiert: »Es sind mehrere Gründe, warum der Ramersdorfer Christkindlmarkt in der alten Form nicht mehr stattfinden kann. Es ist richtig, dass der Gewerbekreis letztes Jahr als Mitorganisator kurzfristig ausgestiegen ist, wir deshalb die Verträge für die Händler neu aufsetzen mussten und die dann sehr spät erst rausgingen. Dadurch hatten viele Händler kein Interesse mehr, weil sie sich schon auf anderen Märkten angemeldet hatten«, so Hausler. Aber es sei mittlerweile generell schwer Aussteller zu finden, weil das Geschäft nicht mehr so gut ginge. Hinzu kämen noch die Auflagen der Marktordnung, beispielsweise, dass auf einem Christkindlmarkt, der auf öffentlichem Grund stattfindet, mindestens zwölf nicht-gastronomische Stände sein müssen. Und nicht zuletzt sei die Durchführung eine Geldfrage, denn der Verein muss Anmeldegebühren und die notwendige Straßensperrung zahlen und Vorauszahlungen für die Wasserversorgung leisten. »Das kann unser kleiner Verein nicht aufbringen«, erklärt Hausler. Und vom Bezirksausschuss kommt schon seit einigen Jahren kein Geld mehr für den Markt. »Er wurde immer unattraktiver und wir hatten den Bürgerverein gebeten, das Konzept zu ändern, entweder die Dauer zu verkürzen oder einen anderen Standort zu wählen«, erklärt Marina Achhammer, Vorsitzende des BA 15. »Ja, im Gespräch war einmal der Karl-Preis-Platz«, erinnert sich Hausler, aber der sei ja dann umgebaut worden. Ob der Bürgerverein ­jemals wieder einen Christkindlmarkt durchführen wird, weiß Hausler nicht. »Vielleicht kann man aus dem Netzwerk heraus so etwas mal gemeinsam mit anderen Vereinen machen«, sagt er. Gemeint ist das geplante Netzwerk Ramersdorfer Vereine, das Erwin Bohlig, Vorsitzender des Kulturverein Ramersdorf-Perlach, derzeit am Spinnen ist.

sf

Artikel vom 02.12.2009
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