Zirkusfilmreihe vom 22. November bis 13. Februar 2010

Zentrum · Traumwelten und Clowns

Szene aus »Der Tiger Akbar«.	Foto: Filmmuseum

Szene aus »Der Tiger Akbar«. Foto: Filmmuseum

Zentrum · Nach der Eröffnung der Zirkusausstellung im Münchner Stadtmuseum zeigt das Filmmuseum vom 22. November bis 14. Februar 2010 eine große Filmreihe zum Thema Zirkus mit insgesamt 32 internationalen Filmen aus neun Jahrzehnten, in der es zahlreiche Parallelen zwischen Kino und Zirkus zu entdecken gibt.

Eröffnet wurde die Reihe am Sonntag, 22. November um 21 Uhr mit dem Stummfilm »Was ist los im Zirkus Beely« (1926) von und mit Harry Piel, einem Kriminalfilm aus dem Zirkusmilieu.

Der Film wird von Günter A. Buchwald am Flügel und an der Violine begleitet. Das Programm widmet sich mit jeweils drei oder mehr Filmen insgesamt neun Schwerpunkten: dem Schauspieler Harry Piel, dem Sensationsdarsteller des deutschen Films, der selbst auch Regie führte, wie in »Der Tiger Akbar« (1951); dem italienischen Regisseur Federico Fellini, der in vielen seiner Filme den Zirkus oder zirkusähnliche Traumwelten inszeniert hat wie in »Otto E. Mezzo« (1963).

Die Filmmusik von Nino Rota gehört heute zum Standard jedes Zirkusorchesters; dem Filmemacher Max Ophüls, dessen Rolle als Regisseur sich auch auf einen Zirkusdirektor übertragen lässt, und der z. B. in Peter Ustinov in »Lola Montez« (1956) sein alter ego gefunden hat den Zirkusclowns, die es zu allen Zeiten und in allen Kulturkreisen gab und seit der Frühzeit des Kinos beliebte Filmprotagonisten sind.

Die Spannbreite reicht von Charlie Chaplins »The Cirkus« (1927) bis zum großen autobiographischen Werk aus Indien, »Mera Naam Joker« (1970), von Raj Kapoor; den Trapezkünstlern, in deren Welt sich gerne dramatische Eifersuchtsgeschichten unter der Zirkuskuppel abspielen, u.a. dargestellt von Charlton Heston (»The Greatest Show on earth«, 1952) und Burt Lancaster (»Trapeze«, 1956); dem Regisseur Tod Browning, der den Zirkus als abgeschlossene eigene Welt mit extremen Charakteren zeigt.

Legendär ist sein Film »Freaks« (1932), der in einem Wanderzirkus spielt, dessen Attraktionen missgestaltete Menschen sind; den Zirkusfamilien, die gemeinsam um das wirtschaftliche Überleben kämpfen und die Tradition dabei fortführen wollen oder müssen, wie die beliebte Fernsehserie »Salto Mortale« (1969) und der niederländische Film »Calimucho« (2008); dem Regisseur Arthur Maria Rabenalt, der in der NS-Zeit drei stilbildende Zirkusfilme drehte und sie nach dem Krieg als subversive Werke verstanden haben wollte wie »Die 3 Codonas« (1939), basierend auf der wahren Geschichte der amerikanischen Trapezartisten; den Zirkus-Travestien, dem Zirkus als ritualisierte Schau, die eine direkte Kommunikation mit dem Publikum möglich macht und Varianten des Zirkus' versucht, wie Robert Altman mit »Buffalo Bill and the Indians« (1976) und »Parade« (1974) von und mit Jacques Tati, der eine fiktive Zirkusschau inszeniert.

Artikel vom 24.11.2009
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