Zwei weitere Aufführungen im Dezember in der Berufsschule geplant

Moosach · Erfolg für »Hänsel und Gretel« Premiere

Schön und einschmeichelnd singt die Hexe (Veronika Farkas) – Hänsel (Misaki Ono) und Gretel (Julika Birke) geht es dabei nicht gut. 	Foto: Splettstösser

Schön und einschmeichelnd singt die Hexe (Veronika Farkas) – Hänsel (Misaki Ono) und Gretel (Julika Birke) geht es dabei nicht gut. Foto: Splettstösser

Moosach · »Moosach macht Oper«. Unter diesem Slogan stand die Premiere der Neuinszenierung von Humperdincks Klassiker »Hänsel und Gretel« am letzten Freitag vor vollem Haus. Und etwa dreihundert Moosacher waren begeistert. Viele der Besucher, die schon im letzten Jahr dabei waren, meinten: »Der Kulturverein Die Linie 1 wird immer erfahrener, ein solches Gesamtkunstwerk auf die Bühne zu bringen, dazu gehört schon was«.

Und in der Tat: Große, Raum füllende Stimmen, eine frische, pfiffige Inszenierung, ein vor Licht funkelndes Bühnenbild und Fantasie anregende Kostüme ließen die Aufführung glänzen. Dazu das souveräne Dirigat von Franz Schottky, unter dessen Leitung die Kammerphilharmonie da capo und Sänger gleichermaßen zu einem ausgewogenen und zugleich vollen Klangbild harmonierten.

Julika Birke, eine selbstbewusste Gretel mit hohem Sopran und sichtlich Power, harmonierte perfekt mit Mezzosopran Misaki Ono als pubertierendem Hänsel und ihrem ausgereiften Stimm­timbre. Lustvoll spielten die beiden die ganze Palette der Gefühle: Gier und Angst, Reue und Freude. Bariton Jens Müller kennt Moosach schon von der letztjährigen Aufführung. Er ging als Vater ganz aus sich heraus, sowohl in seiner Freude wie auch in seinen Sorgen um die Kinder. Veronika Farkas stemmte ihre Doppelrolle mit Bravour: Als Mutter gestaltete sie überzeugend die Wut und Klage gegen die Kinder; als Hexe brillierte sie in diabolischer Verführungskraft, wenn sie in ihrer gleißenden Goldrobe ganz allein die Bühne beherrschte.

Den Moosacher Akzent setzten heuer zum einen der Chor der erlösten Kinder unter Leitung von Gabriele Kerscher, die mit Augenbinden vom Hexenbann gelöst wurden; zum anderen die sicheren Choreographien von Sabrina Neumann (Tanzstudio BewegGrund), die die Orchesterstücke durch märchenhafte Tänze von Moosacher Kobolden, Feen und Engeln lebendig machte. Mutiger Einsatz lohnt sich und etwas Fasten schafft neue Kreativität – diese Botschaft ist auch heute noch aktuell. Glaubwürdig überwinden die Hauptfiguren sogar ihre größten Gegner in der tiefgründigen Inszenierung von Vincent Kraupner: Die eigenen Ängste und Schwächen.

Karten für die Aufführungen am Freitag und Samstag, 4. und 5. Dezember, um 19 Uhr in der Aula am Berufsschulzentrum Riesstraße 40, gibt es über MünchenTicket, Robra Optik, Pelkovenapotheke sowie auch an der Abendkasse.

Artikel vom 24.11.2009
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