Drei Demonstrationen in der Innenstadt am Samstag

Zentrum · Viel Arbeit für Einsatzkräfte

Zentrum · Bewegtes Demonstrationsgeschehen in der Münchner Innenstadt: Die Ankündigung der Freien Nationalisten München (FNM) am vergangenen Samstag einen »Heldengedenkmarsch« unter dem Motto »Ruhm und Ehre dem Deutschen Soldaten« durch die Münchner Innenstadt durchzuführen, stieß bei vielen Bürgern auf Ablehnung.

Neben zahlreichen Münchnern waren es besonders Anhänger linker Vereinigungen, wie des »Münchner Bündnisses gegen Naziaufmärsche« und des »Antifaschistischen Plenums München«, die sich organisiert der rechten Veranstaltung entgegen stellten.

Die insgesamt drei politischen Versammlungen wurden von der Polizei mit zirka 1.500 Einsatzkräften geschützt, so dass es zu keinen größeren Störungen kam. Allerdings mussten die Sicherheitskräfte Blockadeversuche unterbinden und bei verschiedenen Delikten (gefährliche Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung, Gefangenenbefreiung, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz) eingreifen. Insgesamt wurden dabei 34 Personen, davon 31 aus dem linken/ rechten Lager vorläufig festgenommen. Drei Personen wurden in Gewahrsam genommen und von 39 Personen wurde die Identität festgestellt.

Ab 10 Uhr versammelten sich die ersten Demonstranten auf dem Georg-Freundorfer-Platz. Dort hielt das Antifaschistische Plenum München eine Kundgebung ab und zog anschließend mit rund 650 Teilnehmern zum Sendlinger-Tor-Platz, darunter auch 350 Personen, die einen so genannten »Schwarzen Block« bildeten.

Etwa 600 Bürgerinnen und Bürger des »Münchner Bündnisses gegen Naziaufmärsche« trafen ab 11 Uhr auf dem Marienplatz ein. Gegen 11.45 Uhr setzte sich die Versammlung mit bis zu 1.000 Teilnehmern in Richtung Lindwurmstraße friedlich in Bewegung. Im Bereich der Matthäus-Kirche vereinigten sich die Teilnehmer der beiden linken Veranstaltungen.

Die Anhänger an der Versammlung der Freien Nationalisten München trafen sich ab 13.30 Uhr auf dem Goetheplatz, wo gegen 15 Uhr eine Auftaktkundgebung mit 150 Teilnehmern begann. Dort befanden sich auch 1.200 Gegendemonstranten. Ab 15.45 Uhr bewegte sich die rechte Versammlung, begleitet von lautstarken Protesten, in Richtung Innenstadt.

Regelmäßig versuchte ein Teil der bis zu 250 Personen aus dem linken Spektrum die Teilnehmer der Freien Nationalisten München zu provozieren. In der Goethestraße wurden die rechten Demonstranten mit Obst, Flaschen, Getränkedosen und Eiern beworfen und beleidigt.

Im Bereich der Lessingstraße wurde einer der beiden Versammlungsleiter der Freien Nationalisten München von einem 32-jährigen Gegendemonstranten angegriffen. In der Sonnenstraße konnte das Aufsammeln von Steinen aus dem Hochgleis der Straßenbahn zur Verwendung als Wurfgeschosse durch den Einsatz der Polizei größtenteils unterbunden werden.

Um 18 Uhr endete auf dem Sendlinger-Tor-Platz unter den lautstarken Pfiffen der Gegendemonstranten die Veranstaltung.

Insgesamt hatten sich entlang der Veranstaltungsstrecken rund 3.000 protestierende Bürger eingefunden. Um ein gewaltsames Aufeinandertreffen der verschiedenen Gruppierungen nach Beendigung der Versammlungen zu verhindern, zeigte die Polizei noch bis in die Abendstunden hinein in der Innenstadt starke Präsenz.

Der Einsatzleiter der Münchner Polizei, Polizeivizepräsident Robert Kopp zeigte sich insgesamt zufrieden: »Die Münchner Bevölkerung hat erneut bewiesen, dass in ihrer Stadt demokratische Grundrechte wie die Versammlungs- und Meinungsfreiheit geachtet und nicht durch meist extra angereiste Krawallmacher beeinträchtigt oder gar verhindert werden können. Um diese Rechte ausreichend zu schützen und die Sicherheit in unserer Stadt in gewohnter Weise zu gewährleisten, musste die Polizei allerdings große Anstrengungen unternehmen, sowohl im personellen wie im logistischen Bereich.«

Artikel vom 18.11.2009
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