Grundschule an der Feldbergstraße bekommt Fitness-Parcours

Trudering-Riem · Schule in Bewegung

Stadtdirektor Dr. Josef Tress, Stadtrat Dr. Georg Kronawitter, Rektorin Claudia Lorenz und Profikletterer und Vizeweltmeister Stefan Glowacz bewiesen Haltung auf der Wackelbrücke an der Feldbergstraße.  Foto: kk

Stadtdirektor Dr. Josef Tress, Stadtrat Dr. Georg Kronawitter, Rektorin Claudia Lorenz und Profikletterer und Vizeweltmeister Stefan Glowacz bewiesen Haltung auf der Wackelbrücke an der Feldbergstraße. Foto: kk

Trudering-Riem · Wackelbrücke, Springfeld oder Balancierstrecke: Ab sofort sind die Pausen in der Grundschule an der Feldbergstraße doppelt so schön. Das garantieren sieben Stationen eines neuen Fitness-Parcours »4FCircle«, der jetzt feierlich auf dem Schulhof eingeweiht werden konnte.

Unter den Ehrengästen, die Rektorin Claudia Lorenz anlässlich einer Feierstunde begrüßen konnte, waren Stadtdirektor Dr. Josef Tress in Vertretung der Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner und Stadtrat Dr. Georg Kronawitter in Vertretung des Oberbürgermeisters Christian Ude. Vom Spaß- und Tauglichkeitsfaktor der Geräte überzeugte sich auch Stefan Glowacz, weltweit einer der erfolgreichsten Profikletterer, persönlich.

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Bei dem Parcours handelt es sich nicht um einen Spielplatz-Ersatz, sondern um einen Teil des Projekts ­»FittraS«-Fitnesstraining an der Schule. Für das Wohl und die Gesundheit der Kinder haben hier sowohl Schule, Stadt und Stadtsparkasse an einem Strang gezogen. »Bewegung und Sport sind gut für die Seele, ein trainiertes Kind ist in vielen Bereichen auch belastbarer«, erläuterte Claudia Lorenz. Gleichzeitig gelänge Lernen leichter und intensiver, wenn der Schulalltag durch tägliche Bewegungspausen ergänzt würde. Wissenschaftliche Untersuchungen belegten dies. Deshalb stehen die Trainingsgeräte nicht nur für den Sportunterricht zur Verfügung, sondern können von den Kindern auch außerhalb des Stundenplans genutzt werden.

Die Kosten in Höhe von 43.000 Euro konnten aus Mitteln der Gewinnausschüttung der Stadtsparkasse finanziert werden. Mit fachlicher Beratung brachte sich das Sportamt des Schul- und Kultusreferats in das Projekt ein, für die ordnungsgemäße Installation vor Ort sorgte die Abteilung Gartenbau des Baureferats. Die Geräte selbst stammen dabei aus dem 2001 entwickelten 4FCircle (4F: fit, free, fun, function) in den Isarauen am Entenweiher, dem ersten Münchner Fitness-Parcours. Sie wurden in Zusammenarbeit von Sportamt in der Technischen Universität München konzipiert. Die Anfänge des FittraS-Projekts an der Grundschule gehen auf das Schuljahr 2007/2008 zurück. »Damals nahmen zunächst nur fünf unserer Klassen regelmäßig an einem Fitness-Training teil«, erläutert Konrektorin Myriam Lösch, die die Einheiten mitentwickelt und verwirklicht hat, basierend auf einer Initiative des Kultusministeriums »Voll in Form«.

Nur ein Jahr später hätten aufgrund des Erfolgs alle 13 Klassen mit dem Training begonnen. Nachvollziehbar und messbar wurden die Fortschritte der Kinder durch die mehrmalige Teilnahme am Münchner Fitness-Test des Sportamtes. Wie wird seit-dem das Konzept in den Schulalltag integriert? »An zwei schulsportfreien Tagen können die Kinder während der Unterrichtszeit jeweils 20 Minuten trainieren«, erläutert Myriam Lösch. Und zwar in normaler Schulkleidung, aber mit Turnschuhen, um die kostbare Zeit fürs Training und nicht für Um- und Aufbauten zu nutzen. Im Fitness-Raum der Schule können dann wechselnde Trainingseinheiten absolviert werden, die mit Sammelpunkten, und am Schuljahresende mit einer Urkunde, belohnt werden. Der »Klettermeister«, ein Training an einer Kletterwand, sei dabei eine der beliebtesten Übungen, berichtet Claudia Lorenz. So sei letztlich auch die Idee entstanden, den Profikletterer und Extrembergsteiger Stefan Glowacz als Paten einzuladen. Als Vater von 14-jährigen Drillingen weiß er, wie wichtig Bewegung für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist: »Kinder brauchen nicht nur eine geistige, sondern auch eine körperliche Vorbereitung aufs Leben«, ist der 44-Jährige überzeugt. Er wünsche sich sehr, dass sich noch viele weitere Schulen dem Projekt anschlössen.

»Bewegung macht erwiesenermaßen klug und Sport in der Gruppe fördert das soziale Verhalten«, betonte auch Stadtdirektor Dr. Josef Tress. »Bewegte Schule, bewegte Geister«: Deshalb, so lobte der Stadtdirektor, habe das Fitness-Projekt an der Grundschule Feldbergstraße durchaus Modellcharakter und sei wie geschaffen, andere Schulen für das Konzept zu gewinnen. Beim anschließenden Einweihungs-Rundgang ließ es sich keiner der Gäste nehmen, das eine oder andere Gerät des Parcours selbst auszuprobieren. So bewies Dr. Josef Tress durchaus Talent beim Queren der hölzernen Wackelbrücke, während Stadtrat Dr. Georg Kronawitter beim Zielwerfen vom Wackel- sockel aus punktete.

Mit dem neuen Parcours unter freiem Himmel, mitten auf dem Schulhof, geht ein lang gehegter Wunsch von Myriam Lösch und Claudia Lorenz in Erfüllung – und damit die konsequente Weiterentwicklung des FittraS-Projekts.

Kathrin Kohnke

Artikel vom 04.11.2009
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