»Vernissage« in der vergangenen Woche war sehr gut besucht – selbst Stehplätze wurden rar

Milbertshofen · Galerie der »Echten Milbertshofener« eröffnet

Lauter echte Milbertshofener – an der Wand und auch am Rednerpult: Stadträtin Claudia Tausend (SPD) ist stolz darauf, selbst dort zu wohnen.	Foto: em

Lauter echte Milbertshofener – an der Wand und auch am Rednerpult: Stadträtin Claudia Tausend (SPD) ist stolz darauf, selbst dort zu wohnen. Foto: em

Milbertshofen · »Bin ich eine echte Milbertshofenerin?!«, fragte sich Stadträtin Claudia Tausend (SPD), als sie die »Galerie der echten Milbertshofener« in der vergangenen Woche im Kulturhaus Milbertshofen eröffnete. Sie wohnt zwar seit langer Zeit im Stadtteil, ist ihm aber zwischendurch untreu geworden – Richtung Schwabing, wo’s ein bisschen »schicker« war. »Ich bin aber wieder geflohen«, berichtete sie stolz, jetzt wieder in Milbertshofen zu wohnen.

Schließlich kam sie auch zu dem Schluss: »Viele Menschen hier sind hier nicht geboren – also bin auch ich eine echte Milbertshofenerin!« – und wies damit bereits auf einen Aspekt des multikulturellen Stadtteils hin, den die nächste Rednerin des Abends, Dr. Angelika Baumann von Kulturreferat, besonders hervorhob: »Ein Kommen und Gehen war schon immer ein kostituierendes Element von Stadtgesellschaften.«

Und: »Jeder einzelne Mensch, der kommt, der bleibt und der vielleicht auch wieder geht, hinterlässt Spuren« – so wie die »beispielhaft ausgewählten Biographien« der Galerie. Angesichts dieses multikulturellen Hintergrunds sagte Baumann zum Publikum: »Milbertshofen ist anders, als man denkt – und das liegt an Ihnen, den Milbertshofenern und Milbertshofenerinnen.«

Die Leiterinnen des Kulturhauses, Tatiana Hänert und Marta Reichenberger, dankten ausführlich allen Beteiligten – besonders denen, die im Trägerverein des Kulturhauses »über ihren Schatten springen mussten«, wie Reichenberger sagte, um das Projekt möglich zu machen. Vor allem zeigten sie sich sehr stolz auf die Ergebnisse – und auf die große Zuschauerresonanz: Der große Saal war bis auf den letzten Platz besetzt, etliche Besucher mussten sich mit Stehplätzen begnügen.

Die meisten blieben auch nach einem lockeren Umtrunk noch da, um zuzuhören, als Gudrun Skupin zwölf Auszüge aus den im Katalog veröffentlichten literarischen Porträts las. Arwed Vogel, der Leiter der Schreibwerkstatt, in der die Texte entstanden waren, beschrieb die Galerie als »sicherlich das spannendste Projekt, das ich im letzten Jahr durchführen durfte.« Eva Mäkler

Artikel vom 14.10.2009
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