Bogenhausener Grundschüler beteiligen sich an Green-City-Aktion

Bogenhausen · Zu Fuß mit Bus

Gaby Kourkgy (li.) und Tanja Straka (re.) von Green City haben den »Bus mit Füßen« mit Schülern der Grundschule an der Ostpreußenstraße eingeweiht. Den Eltern ist dabei Sicherheit und Selbstständigkeit ihrer Kinder wichtig.	Foto: ko

Gaby Kourkgy (li.) und Tanja Straka (re.) von Green City haben den »Bus mit Füßen« mit Schülern der Grundschule an der Ostpreußenstraße eingeweiht. Den Eltern ist dabei Sicherheit und Selbstständigkeit ihrer Kinder wichtig. Foto: ko

Bogenhausen · Rund 15 Kinder, die die Grundschule an der Ostpreußenstraße besuchen, haben jetzt ihr eigenes »Gefährt«: den Bus mit Füßen. Bei dieser organisierten Schulwegbegleitung, initiiert vom Münchner Umweltverein Green City, gehen Schüler der ersten und zweiten Klassen gemeinsam zu Fuß zum Unterricht. Die Freude, sich auf Schusters Rappen fortzubewegen, soll damit gefördert werden, ebenso wie Selbstständigkeit und Orientierungssinn.

Dienstagmorgen, 7.45 Uhr, kurz vor Schulbeginn: Auf Auto- und Motorradfahrer müsse man im Straßenverkehr aufpassen und links und rechts schauen, wenn man über die Straße wolle. Das wissen die größtenteils Sechsjährigen, die sich zur Einweihung der Bus-mit-Füßen-Aktion in der Turnhalle der Grundschule an der Ostpreußenstraße versammelt haben, natürlich schon ganz genau. Und alle Abc-Schützen würden sich auf Anfrage der Green-City-Mitarbeiterinnen Gaby Kourkgy und Tanja Straka zutrauen, in ein paar Monaten ihren Schulweg allein zu Fuß zurückzulegen.

Jede Gruppe Kinder, die je nach nahe zusammen liegendem Wohnort gemeinsam geht, bekommt ein Plakat, auf dem der eigene Bus zu sehen ist. Ein Gefährt hat auch schon einen Namen, »Tausendfüßlerbus« heißt er. Jeden Tag kleben die Kinder in der Schule einen weißen Punkt auf einen vom Großstadt-Smog ergrauten Hasen in der Aula als Ansporn, täglich zu Fuß zu gehen. Denn mit jedem Punkt wird Meister Lampe schließlich wieder weißer. Helga Volf, die Mutter von David (6) findet es schön, dass sich ihr Sohn jeden Tag gemeinsam mit anderen Kindern auf den Schulweg macht. Die Kleinen hätten so unterwegs mehr Spaß und könnten neue Freunde finden, sagt sie.

Auch Umweltschutz ist bei der gemeinsamen Bewältigung der Strecke ein Grund: »Sonst fahren sechs Kinder einzeln in sechs Autos.« In der Gruppe seien die Schüler außerdem geschützter. Für die Mutter der kleinen Vanessa (6), Silke Knetsch, stehen die mit der Aktion wachsende Selbstständigkeit und die Sicherheit ihrer Tochter im Vordergrund. »Ich möchte nicht, dass sie alleine geht, das ist mir zu gefährlich.« Schulleiterin Angelika Fuchs ist bei ihren Schülern »sehr dahinter«, dass die Kleinen sich umweltbewusst verhalten. Deswegen ist ihr die Beteiligung an der Bus-mit-Füßen-Aktion wichtig. Außerdem will die Rektorin die Verkehrssituation vor der Schule »entzerren«.

Beim Holen und Bringen der Schüler mit dem Auto herrsche jedes Mal Verkehrschaos. Manche Eltern würden ihre Kinder »buchstäblich vor die Schultür fahren«. Somit sei es schwierig für die Lehrer, ihrerseits auf den Parkplatz zu gelangen. Und es sei gefährlich für die Kinder, die zwischen den Autos hindurch müssten, um die Schule zu betreten. In ganz München beteiligen sich rund 17 Schulen am Projekt, das Teil der deutschlandweiten Aktionstage »Bildung für nachhaltige Entwicklung« ist. Seit 2005 und bis 2014 haben die Vereinten Nationen hierzu eine Weltdekade ausgerufen. ko

Artikel vom 22.09.2009
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