Gemeinde soll 260.000 Euro beisteuern: Erstes Benefizkonzert am Montag

Schwabing/ Maxvorstadt · Neues Dach für St. Joseph

Sissy Staudinger unterstützt mit einem Konzert die Dachsanierung von St. Joseph. Begleitet wird sie auf der Trompete von Kapuzinerpater Marinus Parzinger, der Bilder vom Wiederaufbau 1951 zeigt. 	Foto: VA, js

Sissy Staudinger unterstützt mit einem Konzert die Dachsanierung von St. Joseph. Begleitet wird sie auf der Trompete von Kapuzinerpater Marinus Parzinger, der Bilder vom Wiederaufbau 1951 zeigt. Foto: VA, js

Schwabing/ Maxvorstadt · Die Josephskirche braucht ein neues Dach. Noch immer ist das Gotteshaus mit den Schindeln des Wiederaufbaus aus dem Jahr 1951 gedeckt – doch diese werden allmählich marode. »Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, wird es reinregnen«, fürchtet Pfarrer Marinus Parzinger. Finanzieren soll die Renovierung größtenteils die Erzdiözese München-Freising, ein knappes Drittel der Kosten muss jedoch die Pfarrei selbst übernehmen.

Bislang sitzen die Besucher der Gottesdienste von St. Joseph noch im Trockenen. »So schlimm, dass wir nass werden, ist es Gott sei Dank noch nicht«, sagt Parzinger. Eine Untersuchung der Technischen Universität München (TU) im vergangenen Jahr hat jedoch gezeigt, dass die fast 60 Jahre alten Dachziegel inzwischen brüchig sind. »Hinzu kommt, dass nach dem Krieg wenig Baumaterial zur Verfügung stand«, erklärt der Pfarrer. Deshalb wurde zwischen Dachstuhl und Gewölbe keine zweite Decke eingezogen. »Wenn Feuchtigkeit eindringt, gelangt diese sofort ins Gemäuer und richtet dort große Schäden an«, warnt er. Daher müsse nun dringend gehandelt werden. Die Dachsanierung ist jedoch äußerst kostspielig. Die Kirche muss eingerüstet und rund 3.000 Quadratmeter Fläche mit neuen Schindeln abgedeckt werden. Außerdem sollen die elektrischen Leitungen, die bislang auf dem Gewölbe verlaufen, an den Rand des Dachstuhls verlegt und ein Geländer angebracht werden. »Die Sicherheitsvorschriften sind dort oben nicht erfüllt. Wenn ein Installateur herunterfällt, dann haften wir«, erklärt der Pfarrer.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 860.000 Euro. Den Löwenanteil davon soll zwar die Erzdiozöse tragen, Parzinger hat einen Zuschuss von 600.000 Euro beantragt. Die restlichen 260.000 Euro soll die Gemeinde aber aus eigener Tasche bezahlen. »Dafür müssen wir unsere Rücklagen angreifen«, so Parzinger. Außerdem hofft er auf Spendengelder. Etwa 35.000 bis 50.000 Euro sollen die Gemeindemitglieder aufbringen. »Je höher die Summe ist, desto größer sind die Chancen, dass der Zuschuss bewilligt wird«, erklärt er. Die Entscheidung über die Mitfinanzierung fällt die Erzdiözese im November.

Um bis dahin möglichst viel Geld zusammen zu bekommen, veranstaltet die Pfarrei am Montag, 21. September, ab 19.30 Uhr ein Benefizkonzert. Die Münchner Sängerin Sissy Staudinger singt unter anderem Ausschnitte aus Musicals wie »Jesus Christ Superstar« und »Sunset Boulevard«. Unter den Musikern befindet sich auch der Pfarrer selbst, der die Trompete blasen wird. Der Eintritt ist frei, Spenden sind jedoch erwünscht.

Außerdem informiert ab kommender Woche eine Ausstellung in der Kirche über die bevorstehende Baumaßnahme.

Wenn die Finanzierung gesichert ist, sollen die Arbeiten im kommenden Jahr beginnen. Die Sanierung wird nach Parzingers Einschätzung etwa ein bis zwei Monate dauern. In dieser Zeit muss das Gotteshaus jedoch nicht geschlossen werden, versichert er. »Was dort oben am Dach passiert, wird uns hier unten in der Kirche kaum stören.« Julia Stark

Artikel vom 15.09.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...