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Drehort-Tour: Auf den Spuren von legendären Filmen und Serien in Schwabing
Schwabing ·»A bissl was geht immer«
Sebastian Kuboth führt zu Münchner Drehorten: fünf der sieben Teile von »Die Lümmel von der ersten Bank« wurden etwa im Maximiliansgymnasium gedreht. Foto: ko
Schwabing · Wie erklärt man den bairschen Dialekt Pepe Nietnagels, dargestellt vom Münchner Schauspieler Hansi Kraus, in der Filmreihe »Die Lümmel von der ersten Bank«. Die siebenteilige Serie spielt in Baden-Baden, wurde aber größtenteils im Maximiliansgymnasium an der Karl-Theodor-Straße gedreht. Ganz einfach, Pepes Filmvater schreibt laut Drehbuch diesen sprachlichen Umstand der Zeit des Sohnes in einem Internat in Garmisch-Partenkirchen zu.
So lautet eine der Anekdoten, die Sebastian Kuboth bei seinen Besichtigungstouren in München zu TV-Drehorten zum Besten gibt.
Weiter geht es im Stadtteil dann etwa zur Agnesstraße. Dort hat der beliebteste Charakter der Führungen gemeinsam mit seinem »Spatzl« sein fiktives Zuhause: der »Monaco Franze« alias Helmut Fischer. Legendär ist auch die Szene, bei der der Lebemann mit vier Münchner Schönheiten die Leopoldstraße entlangflaniert. Monaco Franzes berüchtigter Satz »A bissl was geht immer« fällt übrigens, nachdem er Elli (Gisela Schneeberger) Avancen gemacht hat. Gemeinsam mit seinem besten Freund Manni Kopfeck (Karl Obermayr) versucht er die junge Frau, die er kurz zuvor kennengelernt hat, im Münchner Nachtleben wieder zu finden.
Bei seinen Besichtigungen plaudert Kuboth über Inhalte der Serien und Filme und garniert seine Touren mit Hintergrundgeschichten und Bildern von Filmszenen. Die »Monaco-Franze«-Route will der 25-Jährige mit Teilnehmern demnächst per Fahrrad zurücklegen, denn sie dauert zirka drei Stunden, »zu Fuß Hardcore«. Sie führt von Schwabing, wobei dort auch die Statue Helmut Fischers als Monaco Franze auf einer Bank an der Münchner Freiheit besichtigt wird, bis zur Löwengrube in der Innenstadt, zugleich Titel einer anderen Kultserie. Der »ewige Stenz« ist ja Kriminalkommissar und einige Szenen wurden am Polizeipräsidium an der Ettstraße gedreht.
»Monaco Franze« rangiert in Kuboths Liste der beliebtesten Touren auf Platz eins, gefolgt von »Pumuckl« und »Die Hausmeisterin« auf Platz drei. Seine Liebe zu bayerischen Filmen und Serien hat der Franke Kuboth von seinem Vater geerbt, der als Polizist zwei Jahre in München gearbeitet hat. Seit rund zehn Jahren beschäftigt sich der 25-Jährige intensiv mit dem bayerischen Filmgut. Sein Wissen darüber hat er zum Teil im Internet recherchiert und in Biografien und Sachbüchern nachgelesen. Er kennt einige der Schauspieler und Regisseure persönlich, die für ihn aus dem Nähkästchen geplaudert haben. Und Kuboth sieht sich alle Filme und Serien genau an, um dann im entsprechenden Stadtteil auf Drehortsuche zu gehen. Seit Januar bietet der gelernte Einzelhandelskaufmann seine Führungen an.
Eine neue Besichtigungsidee hat Sebastian Kuboth auch schon: »Derrick«, die erfolgreichste Krimiserie im deutschsprachigen Fernsehen und in vielen Ländern weltweit ausgestrahlt. Und vielleicht können Tourteilnehmer demnächst auch noch den einen oder anderen »Tatort« der Münchner Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr begutachten.
Weitere Informationen zu den Besichtigungen gibt es auch im Internet unter www.drehorte-muenchen.de.
Leser können ebenfalls auf die Spuren ihrer Lieblingsserien und -filme gehen: Wir verlosen je 10 Plätze für eine exklusive Wochenanzeiger-Führung durch Schwabing und das Zentrum am Sonntag, 20. September.
Artikel vom 25.08.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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