Ex-GU-Gelände: »Schlüsselgrundstück« in Ramersdorf

Ramersdorf · Chance für Flohmärkte

Ramersdorf · Seit Räumung der ehemaligen Gemeinschaftsunterkunft (GU) in der Rosenheimer Straße steht das Gelände leer. Es soll nach Wunsch des Bezirksausschusses (BA) 16 Ramersdorf-Perlach bei der Umgestaltung des Ortskerns Ramersdorf mit einbezogen werden. Daher hatte der BA 16 im April die Stadt aufgefordert, es weder zu verkaufen noch zu vermieten. Jetzt kam die positive Antwort des Planungsreferats.

Es sieht das ehemalige GU-Gelände als »ein Schlüsselgrundstück für die weitere Entwicklung im Ortskern Ramersdorf« an, und teilte mit: ein Verkauf »kann wohl nicht in Aussicht gestellt werden«.

Den BA-Vorschlag, es vorübergehend bürgerschaftlich für Flohmärkte oder einen Christkindlmarkt zu nutzen, begrüßt das Planungsreferat »grundsätzlich«. Dafür sei aber der Grundstückseigentümer, das Kommunalreferat, zuständig. Auch dieses hat gegen einen Flohmarkt nichts einzuwenden. »Wir müssen erst einmal prüfen, welche Flohmarktbetreiber dort hin könnten«, sagte Antje Motzek vom Kommunalreferat dem Südost-Kurier, »und wollen hören, was das Kreisverwaltungsreferat zu der Sache sagt«. Da das Grundstück kein sogenannter »öffentlich gewidmeter Verkehrsgrund« ist, könnten im Prinzip auch nicht-gemeinnützige Vereine dort Flohmärkte durchführen.

Somit käme auch der Gewerbekreis Ramersdorf e.V. als Flohmarktbetreiber und Nutzer des Geländes in Frage. Sollte das Kommunalreferat entsprechend entscheiden und sollten die Kosten für die Beantragung und für die Nutzung selbst tragbar sein, hätte Johannes Müller, der Vorsitzende des Gewerbekreises, auch schon eine weitere Idee: Er könnte sich im Winter eine Eisstockschießbahn vorstellen. »Das ist relativ preisgünstig möglich und bringt Spaß für viele verschiedene Altersgruppen«, ist er sich sicher.

Er bedauert, dass es dieses Jahr keinen Christkindlmarkt geben wird. Den wollte der Bürgerverein Ramersdorf e.V. nach den Querelen im letzten Jahr allein veranstalten. Es wäre als 25. Christkindlmarkt bei der Ramersdorfer Kirche ein Jubiläum. Aber »es haben sich zu wenig Hüttenbeschicker gemeldet«, bedauert die Ehefrau des ersten Vorsitzenden Florian Hausler.

Parallel zu den Überlegungen bezüglich der Zwischennutzung des ehemaligen GU-Geländes, wird derzeit eine Machbarkeitsstudie zur Ortskernentwicklung Ramersdorf erstellt. Sie arbeitet die mittlerweile lange Planungshistorie auf, analysiert die früheren Planungsvorschläge aus den Jahren 1995 und 2004 und prüft sie auf Möglichkeiten und Realisierbarkeit. Ergänzend werden grobe Handlungsszenarien für die weitere Planung abgeleitet. Die Ergebnisse sollen im Herbst dieses Jahres dem Stadtrat vorgelegt werden.

Angela Boschert

Artikel vom 19.08.2009
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