Bundesverbraucherschutzministerin im Bürgerdialog

Moosach · »Schwarze Schafe nennen«

Bundesverbraucherschutzministerin Aigner stellte sich am Montag den kritischen Bürgerfragen.	Foto: ms

Bundesverbraucherschutzministerin Aigner stellte sich am Montag den kritischen Bürgerfragen. Foto: ms

Moosach · Wirbel um Gelschinken und Schokokekse ohne Schoki – der schon länger geplante Besuch von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner im Olympia-Einkaufszentrum hätte nicht besser passen können: Diesen Montag, 13. Juli, war die CSU-Politikerin auf Einladung von Bundestagsmitglied Johannes Singhammer (CSU) zu Gast beim Bürgerdialog.

Unter den Zuhörern waren etwa auch die Vorsitzende des Bezirksausschusses Moosach, Johanna Salzhuber (SPD) und – es ist schließlich Wahlkampf – die Bundestagskandidatinnen der FDP und der Grünen.

Ob die Ministerin trotz ihrer entspannten, sympathischen Art und ihres oberbayerischen Zungenschlags die Verunsicherung der versammelten OEZ-Besucher zerstreuen konnte, bleibt dahingestellt – schließlich werde das meiste des komplexen Verbraucher- und Le­- bensmittelschutzes auf Länder- und Europaebene entschieden, wurde aus vielen Antworten der Ministerin auf die durchweg kritischen Fragen der OEZ-Besucher klar. Die Nährwertkennzeichnung etwa oder das Problem Lebensmittelplagiate.

»Wir brauchen ein Reinheitsgebot für Lebensmittel«, forderte Aigner im OEZ, »es darf nicht Käse draufstehen, wenn kein Käse drin ist«. Schwarze Schafe müssen genannt werden dürfen und es müsse verstärkt kontrolliert werden. Das sei Sache der Länder, an die sie aber appellieren werde. Auch ihr Ministerium sei aktiv: »Zusammen mit den Verbraucherzentralen erarbeiten wir gerade eine Homepage, wo Verbraucher schwarze Schafe melden können und die Verbraucherzentralen überprüfen das dann«. Auch in Sachen Verpackungsgrößen, die zu versteckten Preiserhöhungen verführen, versprach Aigner verstärkte Kontrollen.

Ebenfalls bei Produktplagiaten: Aigner appellierte aber auch an die Verbraucher, nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Qualität zu achten, der Lebensmittelhandel stehe unter eminentem Preisdruck.

M. Schmid

Artikel vom 15.07.2009
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